Hacker im Wandel der Zeit

Das Image des Hackers, der im Geheimen sitzt und sich in fremde Netze schleicht, verschwimmt immer mehr. Heutzutage nutzen Firmen Hacker sogar gegen Cyber-Angriffe.

Der Ursprung der Hacker

Im Allgemeinen bezeichnet die Gesellschaft einen Menschen als Hacker, der unerlaubt in digitale Netzwerke eindringt, um dort Schaden anzurichten. Diese Bedeutung hatte eine lange Entwicklung zufolge.

Das erste Mal taucht das Wort „Hack“ in den 50er Jahren am MIT (Massachusetts Institute of Technology) in den USA auf. Es gehörte zum Studentenjargon. Damals verstand man unter „Hacking“ so viel wie „Mist bauen“ – as jedoch immer in Verbindung mit Spaß und Kreativität.

Später bezeichnete das „Hacking“ die Beschäftigung eines durchschnittlichen 50er-Jahre-Studenten. Er verbringt seinen Nachmittag damit, zu telefonieren oder ein Radio auseinanderzunehmen. Er ist ein „Hacker“, ein Tüftler. Im Laufe der Zeit und der Entwicklung von Computer und dem Internet wurde das „Hacking“ rebellischer. Aus dem technischen Tüftler wurde ein digitaler Eindringling.

Hacker sind gefragter denn je

Heute jedoch genießen Hacker wieder einen besseren Ruf als in den Jahren zuvor. Die Gesellschaft hat endlich etwas gefunden, für das sie nützlich sind: die IT-Forensik.
Durch die immer weiter voranschreitende digitale Vernetzung wächst auch die Gefahr, dass Fremde sich Zutritt in Systeme von Firmen verschaffen und Informationen stehlen. Hacker helfen, sich vor solchen Cyberangriffen zu schützen. Sie werden von Firmen beauftragt, Netzwerke und Systeme auf mögliche Schwachstellen zu prüfen, in dem sie versuchen, sich zu den Systemen Zugang zu verschaffen – natürlich alles in Absprache mit ihren Auftraggebern. Dank der Hacker werden Sicherheitslücken gefunden und behoben.

Anonymus

Was muss ein Hacker können

Nicht jeder, der sich mit Computern und dem Internet auskennt, kann Hacker sein. Zunächst einmal ist für diese Tätigkeit analytisches Denken wichtig. Dazu kommen fachliche Kenntnisse von Netzwerken und ihren Funktionalitäten, Know-How in Standards zur Informationssicherheit (ISO- und BSI-Normen) und nicht zuletzt Programmierungskenntnisse.

Lange gab es kein gängiges Berufsbild. Das Hacking wurde und wird in Informatikstudiengängen zwar angerissen, aber mehr auch nicht. Wer sich intensiver damit beschäftigen wollte, musste in die USA.

Inzwischen gibt es in Deutschland aber den ersten Studiengang „Digitale Forensik“, ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Mannheim, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Voraussetzungen für das Studium sind Berufserfahrungen im IT-Bereich von mindestens einem Jahr.

Mehr Informationen zu dem Studiengang

Quellen: „IT & Karriere“, Heise & „ Frei wie in Freiheit“ von Sam Williams, Richard Stallman,Theo Walm