Michel Foucault

foucault-xovilichterZu den strahlende Menschen, die unsere Gesellschaft beeinflussen, gehört ohne zweifelt der 1984 verstorbene Michel Foucault, ein Humanist, Schriftsteller, Philosoph, Historiker, Professor, Aktivist und hoch angesehener Intellektueller. Er war vieles, aber eben auch ein Grenzgänger, aus Leidenschaft mit Lehrstuhl am Collège de France. Der Freidenker beschäftigte sich mit Themen wie Macht, Sexualität, Wissenschaft, Evolution, Körper oder Wahnsinn. Er gilt nicht umsonst als ein wichtiger Vertreter des französischen Strukturalismus und einflussreicher als Sartre.

© Wikipedia / University of Exeter

Der Denker unter den Denkern

Mehr als zwanzig Jahre verwandelte Michel Foucault seine Gedanken in Thesen und bündelte sie in seinen Werken. Viele seiner Arbeiten scheinen auf den ersten Blick widersprüchlich zu sein, so als stelle sich der Denker selbst in Zweifel. Es überkommt den Leser das Gefühl, Foucault würde gegen sich selbst kämpfen, sich einer kritischen Prüfung unterziehen.

wahnsinn-xovilichterZu seinen eindrucksvollsten Werken gehört auch das 1961 erschiene „Wahnsinn und Gesellschaft“. Es ist eine Analyse über den gesellschaftlichen Umgang mit den sogenannten Wahnsinnigen, Irren oder heute politisch korrekt bezeichneten Geisteskranken. Foucaults Abhandlung führt vom Mittelalter bis in die heutige Zeit, in der Geisteskranke nicht mehr nur körperlich gequält, sondern medizinisch therapiert werden.

In vielen von Foucaults verfassten Schriften setzte er sich mit dem Begriff Macht und einem ihr möglichen Widerstand auseinander. Er stellte Fragen wie „was sind wir heute? Und was ist unser heute?“. In seinem Schreiben reiste er in die Tiefen menschlichen Seins, durch jedes nur erdenkliche Zeitalter, und kreuzte dabei alle Schichten der Bevölkerung. Foucault war auf einer Suche, vielleicht nach dem Beweis, dass der Mensch als einziges Individuum in der Lage ist, sich selbst immer wieder neu zu erfinden.

Zu Foucaults Werken gehören auch „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ und nicht zu vergessen eine dreiteilige Geschichte der Sexualität. Mit seiner Arbeit, seinem politischen Engagement, seinem Schaffen an der Universität und dem nie endeten Aktivismus für Menschlichkeit gehört uns zu den strahlenden Personen dieser Welt.