THE SOUNDS OF LIFE
Diese Einladung sieht irgendwie altbacken und unspektakulär aus, aber sie ist das Tor zu einem ungewöhnlichen Erlebnis für Ihre Ohren. Auf www.safethesounds.info präsentiert der junge Amerikaner BRENDAN CHILCUTT die wohl ungewöhnlichste Sammlung: Geräusche längst vergangener Tage in seinem MUSEUM DER BEDROHTEN GERÄUSCHE.
Ein einzigartiges Projekt, denn die Sounds gehören einer Vergangenheit an, die immer mehr vergessen wird. Klänge wie das Röcheln eines 56K-Modems oder das eines Kassettenrecorders sind für viele junge Menschen inzwischen außerirdische Töne. Kein Wunder also, dass es endlich an der Zeit war, sie erneut zum Leben zu erwecken!
30 antiquierte Sounds fiedeln auf www.safethesounds.info in unseren Ohren und wecken Erinnerungen an nicht mehr ganz zeitgemäße Tage. BRENDAN CHILCUTT hat die denk- würdigen Klänge in Dreiergruppen, farblos aneinander gereiht. In Form von schwarz-weißen Bildern erinnern sie uns an eine längst verstorbene Technik-Vergangenheit. Ein Klick auf die Bilder erweckt diese Zeiten zu neuem Leben, bunte Farben und flippige Bewegungen katapultieren uns regelrecht in einen Moment der Zeitlosigkeit. Es dudelt, bimmelt, klingelt, piepst, schellt und bellt.
Geräusche lösen ähnlich wie Musik in uns Menschen Emotionen und Erinnerungen aus. Obwohl medi- zinisch die Wirkung von diesen bisher nur wenig erforscht ist, wird sie in der Sinnesphysiologie, einem Bereich zwischen Neurowissenschaften und Physiologie, erforscht. Man versucht die Zusammenhänge zwischen aufgenommener Information und einer mehr oder weniger typischen Reaktion zu erklären.
Geräusche sind imposante Tonwelten. Ihre Wirkung ist nicht nur im Film ein beliebtes, künstlerisches Mittel. In der Musik haben Sounds ein eigenes Genre ausgelöst.
NOISE.
Die eigenwillige Gattung tauchte Ende der 70iger in England auf und hat sich inzwischen vielseitig entwickelt. Als Meilenstein und Pionier von NOISE gilt der Italiener MAURIZIO BIANCHI, dessen Musik nicht immer auf Verständnis traf. Seine Soundwerke, Interpretationen von Geräuschen und der Verzicht von Melodie, beschreiben ihn als Künstler besser als jeder Lebenslauf. Sein Umgang mit Klängen, Sounds und Tönen ist heute so antiquiert wie die Geräuschesammlung von BRENDAN CHILCUTT, aber beide sind ein interessanter Ohrenschmaus!