FERNSEH-APPELL – Edward R. Murrow

GOOD NIGHT and GOOD LUCK

Mit den Worten von Edward R. Murrow

Edward R. Murrow war ein amerikanischer Journalist, der sich Anfang der 50iger Jahre für eine unabhängige Vermittlung politischer Nachrichten im Fernsehen einsetzte. Seine Kommentar-Sendung SEE IT NOW auf CBS wurde unter anderem wegen der mutigen Hintergrundberichterstattung über Senator McCarthys aberwitzige Versuche, Amerika von den Kommunisten zu befreien, bekannt. Damals gab es in den USA drei große Fernsehsender.

Über die Entwicklungen dieser Zeit handelt der Film GOOD NIGHT AND GOOD LUCK. Das waren gleichzeitig auch die Schlussworte von Edward R. Murrow in jeder Sendung. Clooney verarbeitete in seiner zweiten Filmregie seinen persönlichen Standpunkt, dass wir nicht mehr, die uns vermittelten Informationen in unser eigenes soziales und politisches Denken einarbeiten, verarbeiteten und uns dann eine eigene Meinung bilden, sondern nach genau den Meldungen suchen, die unseren Standpunkt untermauern und bestätigen.

Wir hinterfragen kaum noch und so ermöglichen wir das Verschwinden einer allgemeinverbindlichen Wahrheit, von der wir alle ausgehen und unsere Meinung bilden können. In dem Film wird eine überaus beeindruckende Rede des Fernsehjournalisten Edward R. Murrow gezeigt, die auch heute absolut gültig ist. Deutsche Fernsehsender sollten diese Worte gut auf sich wirken lassen und mit dem Programm vergleichen, dass sie uns auf die heimsche Mattscheibe schicken. 

„Was ich jetzt sage, gefällt bestimmt nicht jeden.
Am Ende dieses Diskurses bezichtigen vermutliche etliche Leute diesen Reporter,
er beschmutze sein eigenes behagliches Nest.

Und ihre Organisation wird vielleicht bezichtigt, ketzerischen und gefährlichen Ideen
Tür und Tor geöffnet zu haben, in dem sie mich einlud.

Aber dadurch wird das kunstvolle Geflecht aus Sendern, Werbeagenturen und Sponsoren weder erschüttert noch verändert werden.
Es ist mein Wunsch, wenn nicht gar meine Pflicht, hier ganz offen zu meinen Weggefährten über das zu sprechen, was mit Radio und Fernsehen geschieht.
Und wenn das, was ich sage, von Verantwortung zeugt,
trag‘ ich allein die Verantwortung dafür, dass ich es sage.

Unsere Geschichte wird das sein, was wir aus ihr machen.
Und sollte es in 50 oder 100 Jahren Historiker geben, und sollten die Kinoskop-Aufzeichnungen einer Woche von allen drei Sendern erhalten geblieben sein, finden die Historiker in Schwarz und Weiß und in Farbe Beweise für Dekandez, Eskapismus und Abschottung von den Tatsachen der Welt, in der wir leben.
Wir sind zur Zeit wohlhabend, fett, bequem und selbstgefällig.
Wir haben eine anerzogene Allergie gegen unangenehme oder verstörende Informationen. Unsere Massenmedien spiegeln das wieder.
Und wenn wir uns nicht von unseren fetten Hinterteilen erheben und erkennen,
dass das Fernsehen hauptsächlich dazu benutzt wird, uns abzulenken, irre zu führen,
zu amüsieren und zu isolieren, werden das Fernsehen und die, die es finanzieren,
die sich’s ansehen und die dran arbeiten,
sich vielleicht zu spät ein anderes Bild machen.

Zu Beginn meiner Rede sagte ich,
dass unsere Geschichte das sein wird, was wir auch ihr machen.

Wenn wir fortfahren wie bisher, dann wird die Geschichte Rache nehmen und die Vergeltung wird ihr auf dem Fuße folgen.
Lassen Sie uns hin und wieder die Bedeutung von Ideen und Informationen hervorheben. Lassen Sie uns davon träumen, dass es möglich ist, irgend einen Sonntagabend, der normalerweise Ed Sullivan vorbehalten ist, eine eingehenden Prüfung des Zustand der amerikanischen Bildung zu widmen.
Und eins zwei Wochen später, eine Sendezeit, die normalerweise Steve Allen gehört, einer umfassenden Studie der amerikanischen Politik im nahen Osten zu widmen.
Würde wohl das Image der entsprechenden Sponsoren dadurch beschädigt werden?
Würde die Anteilseigener sich etwa in ihrem Zorn erheben und beklagen?
Würde irgendetwas anderes passieren, als dass ein paar Millionen Menschen ein wenig Erleuchtung erhalten hätten, über Themen, die sehr wohl die Zukunft dieses Landes bestimmen können und demzufolge auch die Zukunft dieser Unternehmen?
Jene, die sagen, das Publikum würde sich das nicht ansehen, es wäre zu selbstgefällig, zu gleichgültig und zu isoliert, kann ich nur erwidern, dass ein Reporter der Meinung ist, aus gutem Grund dieser Behauptung widersprechen zu können.
Aber selbst, wenn jene recht hätten?
Was hätten sie zu verlieren?
Denn falls sie Recht haben, und dieses Instrument Fernsehen zu nichts anderem taugt als zu unterhalten, abzulenken und zu isolieren, dann fängt die Fernsehröhre an zu flackern und wir werden bald sehen, dass der ganze Kampf verloren ist.
Dieses Instrument kann lehren, es kann aufklären, ja es kann sogar inspirieren,
aber das kann es nur in dem Maße, in dem Menschen entschlossen sind,
es genau zu diesen Zwecken einzusetzen.
Andernfalls sind es nur viele Kabel und Leuchten in einem Schrank.“

(Zitat: GOOD NIGHT AND GOOD LUCK, Regie: George Clooney)

SOUND-MUSEUM

THE SOUNDS OF LIFE

                     SAVETHESOUND WELCOME

Diese Einladung sieht irgendwie altbacken und unspektakulär aus, aber sie ist das Tor zu einem ungewöhnlichen Erlebnis für Ihre Ohren. Auf www.safethesounds.info präsentiert der junge Amerikaner BRENDAN CHILCUTT die wohl ungewöhnlichste Sammlung: Geräusche längst vergangener Tage in seinem MUSEUM DER BEDROHTEN GERÄUSCHE.
Ein einzigartiges Projekt, denn die Sounds gehören einer Vergangenheit an, die immer mehr vergessen wird. Klänge wie das Röcheln eines 56K-Modems oder das eines Kassettenrecorders sind für viele junge Menschen inzwischen außerirdische Töne. Kein Wunder also, dass es endlich an der Zeit war, sie erneut zum Leben zu erwecken!
Save the sounds_Abbildung30 antiquierte Sounds fiedeln auf www.safethesounds.info in unseren Ohren und wecken Erinnerungen an nicht mehr ganz zeitgemäße Tage. BRENDAN CHILCUTT hat die denk- würdigen Klänge in Dreiergruppen, farblos aneinander gereiht. In Form von schwarz-weißen Bildern erinnern sie uns an eine längst verstorbene Technik-Vergangenheit. Ein Klick auf die Bilder erweckt diese Zeiten zu neuem Leben, bunte Farben und flippige Bewegungen katapultieren uns regelrecht in einen Moment der Zeitlosigkeit. Es dudelt, bimmelt, klingelt, piepst, schellt und bellt.

Geräusche lösen ähnlich wie Musik in uns Menschen Emotionen und Erinnerungen aus. Obwohl medi- zinisch die Wirkung von diesen bisher nur wenig erforscht ist, wird sie in der Sinnesphysiologie, einem Bereich zwischen Neurowissenschaften und Physiologie, erforscht. Man versucht die Zusammenhänge zwischen aufgenommener Information und einer mehr oder weniger typischen Reaktion zu erklären.

Geräusche sind imposante Tonwelten. Ihre Wirkung ist nicht nur im Film ein beliebtes, künstlerisches Mittel. In der Musik haben Sounds ein eigenes Genre ausgelöst.
NOISE.
Die eigenwillige Gattung tauchte Ende der 70iger in England auf und hat sich inzwischen vielseitig entwickelt. Als Meilenstein und Pionier von NOISE gilt der Italiener MAURIZIO BIANCHI, dessen Musik nicht immer auf Verständnis traf. Seine Soundwerke, Interpretationen von Geräuschen und der Verzicht von Melodie, beschreiben ihn als Künstler besser als jeder Lebenslauf. Sein Umgang mit Klängen, Sounds und Tönen ist heute so antiquiert wie die Geräuschesammlung von BRENDAN CHILCUTT, aber beide sind ein interessanter Ohrenschmaus!

KLICK auf SAVE THE SOUNDS

Klick auf MAURIZIO BIANCHI

? SEXISMUS ?

Brüderle, komm, tanz mit mir,
beide Hände reich‘ ich dir,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.

                                                weibi          männi

Im Januar 2012 trifft sich die Journalistin Laura Himmelreich mit dem Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Rainer Brüderle an einer Hotelbar.
AN EINER HOTELBAR???
Ja.
Laut dem Wochenmagazin STERN ist das gar kein so unüblicher Interview-Ort. An Parteitagen, Festen oder auf Reisen sei es ein beliebtes Plätzchen, an dem sich Politiker und Journalisten abends treffen, um in Ruhe und abseits des Termindrucks miteinander sprechen zu können. Denn dann geht es nicht nur um Fakten, die jeder kennen darf, dann geht es um Geheimnise, Lügen, Offenbarungen und alles Andere, das sich lohnt, veröffentlicht zu werden.
Nichts Ungewöhnliches also?
Weder für Laura Himmelreich, noch für Rainer Brüderle?
Doch.
Angeblich hat sich Brüderle in jener Nacht unsittlich verhalten.
Das behauptet die Frau, die ihn interviewt hat.
In dem STERN-Portrait, dass die Journalistin lang und ausführlich vorbereitet hatte, ist die Rede von einem forschen Blick auf ihren Busen und der Begleitbemerkung, sie könne ein Dirndl ausfüllen. Später habe Brüderle ihre Hand ergriffen, darauf einen Kuss gehaucht und sie auf altmodische Weise gebeten, seine Tanzkarte anzunehmen. Die Stelle im Artikel, in der um 1 Uhr Nachts Brüderles Pressesprecherin anrückt und das Gespräch der beiden beendet, wirkt wie eine Erlösung für Laura Himmelreich. Schützend habe sie sich die Arme vor den Körper gehalten, als ihr der Politiker zum Abschied noch mal näher rückte als es ihr lieb sei.
Ist das die Wahrheit?
Das wissen nur Laura Himmelreich und Rainer Brüderle.
Sie klagt an, er schweigt.

     weibi          männi         weibi          männi         weibi          männi         weibi

Fakt ist, dass es in der STERN-Ausgabe nicht allein um dieses eine Ereignis ging, sondern um Sexismus im Allgemeinen und zwar den Tagtäglichen. Um noch genauer zu sein, berichten in jener Magazin-Ausgabe Frauen über ihre Erfahrungen mit dem respektlosen Auftreten von Männern dem weiblichen Geschlecht gegenüber. Aber diese Sexismus-Darstellungen sind nur halb so reizvoll. Deutschlands Medien stürzen sich auf den „spitzen“ Kandidaten der FDP. So betitelt STERN Rainer Brüderle. Das passt doch wunderbar in unsere schon fast verkommene Nachrichtenwelt. Pardon, aber die Presse hat in letzter Zeit nur noch Interesse an reißerischen Skandalen um deutsche Politiker, deren menschliche Verfehlungen zum Schafott für politische Karrieren werden.
Gott sei Dank, gibt es diesmal noch ein zusätzliches Thema, dass ausreichend Futter bietet, um hitzige Diskussionen anzuleiern.
SEXISMUS.
Der Fall Himmelreich vs Brüderle kurbelt die Debatte um Geschlechterbenachteiligung und respektlose Grenzüberschreitungen erneut an.

m     w    m     w   m     w   m     w   m     w   m

SEXISMUS.
Was ist das eigentlich?
Laut TERRE DES FEMMES, einer schweizerischen Organisation für Frauenrechte, ist unter Sexismus „jede Form von Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und andererseits Identitäts- und Verhaltensanforderungen an eine Person oder Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung“ zu verstehen.
Ausbeutung.
Diskriminierung.
Geschlechtsidentität.
Gewaltige Worte, die sich meist auf Frauen beziehen.
Dabei sind nicht nur Frauen Opfer. Jeder  –  auch Presse und Frauenrechtler oder -rechtlerinnen – sollte sich dessen bewusst werden, dass Sexismus auch MÄNNER betrifft. In den allgemeinen Debatten ist zu oft ausschließlich die Rede von Frauen, die belästigt werden. Das gleiche passiert auch Männern. Doch diese Tatsache anzusprechen, löst ein Maschinengewehr an Einwänden aus.
Das sei kaum glaubwürdig.
Einzelfälle.
Etwas ganz anderes.
Es verhält sich wohl so ähnlich wie mit der Tatsache, dass auch Frauen gegenüber Männern gewalttätig werden.
Unvorstellbar?
Ein Mann kann sich doch wehren, oder?
Und was passiert, wenn er sich wehrt?
Zurückschlägt?

w    m     w   m     w   m     w   m     w    m     w

Es ist kompliziert.
Alles zwischen Frauen und Männern ist kompliziert.
Das war und wird immer so sein. Auch wenn wir alle das Bedürfnis verspühren, alle gleich sein zu wollen, gleiches zu dürfen oder zu können, Frauen und Männer sind unterschiedlich.
Absolut und total.
Nicht nur vom Körper und ihrer Beschaffenheit, wir unterscheiden uns in den meisten Dingen und das ist gut so. Wichtig ist nur der gegenseitige Respekt.
Die Würde des Anderen, ob Frau oder Mann, achten.
Mensch sein.
Wer Grenzen überschreitet, sollte darauf hingewiesen werden.
Mit Worten.
Wenn die nicht gehört werden, mit Taten.
Sagen Sie NEIN, sagen Sie bis hier hin und nicht weiter.
Gehen Sie! Nicht bleiben und aushalten!
Das gilt für Frau und Mann.

weibimänniLaura Himmelreich hat Rainer Brüderle im Gespräch an der Hotelbar darauf hingewiesen, dass sie Journalistin sei und von beiden erwarte, dass man sich professionell verhalte. So steht es jedenfalls in ihrem STERN-Artikel.
Hat das der FPD-Politiker gehört oder ignoriert?
Was zwischen beiden tatsächlich passiert ist, können wir nicht wissen, noch für richtig oder falsch befinden. Das geht eigentlich weder uns noch die Presse etwas an, das betrifft Laura Himmelreich und Rainer Brüderle. Die beiden haben scheinbar über ihre Verpflichtungen gegenüber Presse und Politik vergessen, dass sie zwei Menschen sind, die sich auch unter vier Augen die Meinung sagen können.
Direkt.
Ehrlich.
Von Frau zu Mann.

KurzFilmTag

21. Dezember.
Wintersonnenwende.
Wie jedes Jahr ist das der kürzeste Tag des Jahres.
Am südlichen Wendekreis wird dann die Sonne im Zenit stehen, während es am nördlichen Wendekreis tagsüber einfach dunkel bleibt.

Dieses Jahr ist der 21. Dezember ein ganz besonderer Tag.
Für die einen wird laut Maya-Kalender die Welt untergehen, für andere steht der Wandel und der Eintritt der Erde in ein neues Zeitalter bevor und Filmbegeisterte feiern den Kurzfilm.
Wie bitte?
Haben Sie sich verhört?
Nein. Keineswegs.
Am 21. Dezember feiert Deutschland den Kurzfilm.
Das wird auch Zeit, denn sein Ruf ist nicht der eines schillernden Helden.
Aufklärung tut tot!
Nur all zu oft wird der Kurzfilm als stümperhafte Anfänger-Versuche beschimpft, der schlecht und billig produziert wird und so wie so nirgends zu sehen ist, außer im Internet. Im Übrigen ist das Internet eine sehr dankbare und zuschauerstarke Plattform. Wie geschaffen für die kleine, filmischen Meisterwerke, die kreativ, einfallsreich und an Facettenreichtum grenzenlos sind.

Als Koordinator und Ausrichter des Kurzfilmtages fungiert DIE AG KURZFILM. Die Interessenvertretung für den deutschen Kurzfilm wurde 2002 gegründet und setzt sich für eine verbesserte Wahrnehmung und Verbreitung des Kurzfilmes ein.

Die Idee für den Kurzfilmtag lehnt sich an den französischen LE JOUR LE PLUS COURT. Übersetzt heißt dies DER KÜRZESTE TAG. In Frankreich feiert man nun zum zweiten Mal den Kurzfilm, ebenfalls am 21. Dezember. Die Ressonanz und der Erfolg waren umwerfend. 500 Mitveranstalter, 350 Städten und 6.000 Vorstellungen.
Wow!
Und was bietet der deutsche KurzfilmTag?
Der beginnt erstmal kleiner.
Ist ja auch sein Debüt.
Im Moment werden in über 50 Städten 100 Veranstaltungen erwartet, aber der Kalender wächst noch. Täglich. Ein besonderes Highlight ist wohl die Verleihung des Deutschen Kurzfilmpreises am 29.10.2012 in München.

Die Zeit bis zum 21. Dezember können Sie sich mit dem KurzfilmTag-Weihnachtskalender vertreiben, der jeden Tag einen Kurzfilm präsentiert.
Kurz und gut.

MEHR INFORMATIONEN:
AG KURZFILM
KURZFILMTAG

KURZFILM. AHA. WAS IST DAS EIGENTLICH?

Mäzen alias Maecenas

mäzen

GAIUS CILNIUS MAECENAS war der wahrhaft erste engagierte Förderer von Kunst und Kultur.
Ein Gönner. Auf sein Wirken bassiert der heute immer selten gehörte Begriff Mäzen.

Der Vertraute und politische Berater des römischen Kaisers AUGUSTUS wurde am 13. April 70 v. Chr. in Arretium geboren. Die unterschiedlichen Einflüsse väter- und mütterlicherseits verführten den vermögenden und Genuss liebenden MAECENAS zur Dichtkunst. Dafür erntete er vor allem von dem römischen Philosophen SENECA heftige Kritik. Zu wünschen ist, dass sich MAECENAS diese nicht allzu ernst genommen hat, denn der altkluge SENECA lebte selbst in seiner ganz eigenen idealen Welt. So scheiterte sein utopischer Versuch, den rücksichtlosen Kaiser NERO in einen strahlenden, ehrenhaften Staatsmann zu verwandeln, in politischer Verschwörung und Selbstmord.

MAECENAS war in seinem Bestreben, einen Kaiser mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, bedeutend erfolgreicher. Kaiser AUGUSTUS, Großneffe und Haupterbe des GAIUS JULIUS CÄSAR, führte das Römische Reich in eine einzigartige Blütezeit. Er duldete weder Korruption noch Ausschweifungen, schützte den Frieden, sorgte für Wohlstand im Volk und spendete nicht zuletzt seine eigenes Geld, wenn Not herrschte. Ein vortreffliches Vorbild, nicht nur für MAECENAS, der junge Dichter und Künstler seiner Zeit mit seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gern unterstützte. Dieses Engagement hat nicht nur beeindruckende Dankes-Gedichte jener Künstler hinterlassen sondern auch das Mäzen- tum schlichtweg. Es beschreibt das wohlwollende Wesen eines MAECENAS: Ein großzügiger Menschen, der Kunst und Kultur liebte und sie mit finanziellen Mitteln förderte.

Ob Sie es glauben oder nicht, aber Gönnern wie MAECENAS haben wir die größten und bedeutendsten Kunst-, Kultur- und Wissenswerke der Geschichte zu verdanken.
PUBLIUS VERGILIUS MARO besser bekannt als VERGIL, der Verfasser der AENEIS, verdankt seine schriftstellerischen Freiheiten MAECENAS.
Künstler wie BOTICELLI, MICHELANGELO oder LEONARDO DA VINCI profitierten von den Beziehungen der Familie MEDICI. Der wohlhabende Klan ermöglichte zusammen mit anderen italienischen Kaufleuten und Bankiers die erfolgreiche Durchsetzung der Kunstepoche Renaissance. Außerdem sorgten sie für den rasanten Aufstieg der Städte Florenz, Venedig, Mailand und Genua zu einer kulturell, wirtschaftlich starken Metropole.

Der als Sonnenkönig bekannt gewordene Ludwig XIV. liebte Prunk, Schönheit und nicht zuletzt Wissen. Der Mann des Grand Siècle (Großes Zeitalter) suchte immer wieder nach den besten Künstlern aus Musik, Literatur, Malerei oder aber auch aus Architektur und Wissenschaft, die er zu sich an den Hof rufen ließ. Dank ihrer Fähigkeiten wollte der Sonnenkönig vor seinem Volk glänzen. Während seiner Herrschaft wurden diverse Akademien gegründet, darunter die Akademie der Wissenschaften (1666) und die heute als OPÉRA DE PARIS bekannte Akademie der Musik (1672). Das Mäzentum des Sonnenkönigs genoss vor allem der italienische Komponist GIOVANNI BATTISTA LULLI bekannt als LULLY, der Theaterrevolutionär und Dramatiker MOLIÈRE oder der Fabelerzähler JEAN DE LA FONTAINE.

Mäzen Goethes

Großherzog KARL AUGUST VON SACHSEN-WEIMAR-EISENACH lernte mit 17 Jahren den damals bereits berühmten JOHANN WOLFGANG VON GOETHE kennen und förderte den deutschen Dichter fortan, der ihm auch ein guter Freund wurde.

So geht es weiter, von Jahrhundert zu Jahrhundert, bis in die heutige Zeit.
Während sich die stolzen Mäzenen vergangener Epochen gern mit ihrem Engagement schmückten, sind die Mäzenen heutiger Epoche still und zurückhaltend. Vielleicht auch, weil ihr Kreis immer kleiner wird und ihre Wichtigkeit an Bedeutung verliert. Auf jeden Fall nehmen immer weniger Menschen privates Vermögen in die Hand, um damit Kunst, Kultur oder Wissenschaft zu fördern. Nicht zuletzt mag dies auch an der Veränderung des Einflusses bildender Künste oder geistiger Gebilde wie etwa Recht, Moral, Religion, Wirtschaft und Forschung liegen. Aber das ist ein anderes Thema.

Nach dem großen Vorbild MAECENAS sind zwei Preise ins Leben gerufen worden, die den Einsatz von Mäzenen ehren. Vielleicht spornt dies den einen oder anderen an!

Mäzen Preise

MAECENAS (seit 1989)
Der österreichische Kultursponsoringpreis wird jährliche durch die Initiativen Wirtschaft für Kunst (IWK) in Kooperation mit dem ORF vergeben.

DIE MAECENAS-EHRUNG des AsKI e.V. (seit 1989)
Der Preis wird jährlich in Form eines Kunstwerkes durch eine unabhängige Jury vergeben, seit 2003 in Form der Bronzeplastik des Bildhauers Manfred Sihle-Wissel.

ALJAZEERA

DIE VERLORENE INSEL ARABISCHER MEINUNGSFREIHEIT

Staatsfernsehen.
So wird das TV-Flimmern genannt, welches seitens der Regierung eines Landes überwacht und nichts zuletzt kontrolliert wird. Somit dient es nicht der Unterhaltung, sondern der Propaganda. Bis 1996 informierte das Staatsfernsehen in der arabischen Welt über aktuelle Zeitgeschehen. Doch dann tauchte im Ozean der einseitigen Nachrichten ALJAZEERA auf.
Ein arabischer TV-Sender, der ernst genommen werden wollte.
Eine Insel für freie Informationen, Diskussionen und Meinungen.
Sein Gründer, der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa Al Than, beeindruckte westlichen Medien mit seiner Idee einer Berichterstattung ohne Zensur.
Damals, eine Einzigartigkeit.
Eine Sensation.
Das alles ohne staatlichen Einfluss.
Bis jetzt.

                                                                 

Vor ein paar Tagen zündeten Demonstranten ein Büro des arabischen TV-Senders in der Nähe des Tahrir-Platzes in Kairo an. Ein Protest gegen den neuen Machtinhaber, aber auch ein Protest gegen ALJAZEERA. Sein Ruf als unabhängige, unparteiische Instanz bröckelt wie die Fassade des Live-Studios am Tahrir-Platz. Immer öfter werden Vorwürfe gegen seinen Gründer laut. So tuschelt man auf den Straßen, der Sender vertrete die politische Meinung des Emir von Katar und sei nicht mehr wahrhaft objektiv. Kritische Beobachter vermuten schon lange eine Instrumentalisierung des arabischen Medien- sterns ALJAZEERA.

                                                                 

Seit seiner Erstausstrahlung am 01. November 1996 entwickelte sich der arabische TV-Sender immer vorwärts. Mittlerweile sendet er aus 65 Ländern und erreicht 200 Millionen Zuschauer. Doch die Zahl seiner Journalisten sinkt. Dabei sind sie das eigentliche Leuchtfeuer, denn internationaler könnten Reporter nicht sein. Aus allen Ecken der Welt strömen Journalisten zu ALJAZEERA, interviewen kritische Stimmen und berichten hautnah am Geschehen.
Damals und heute.
Zu jeder Zeit.
Eine beeindruckende Leistung.
Während des Arabischen Frühlings zum Beispiel berichtete ALJAZEERA 24 Stunden live. Unsere Medien konnten da natürlich nicht mithalten. Inzwischen gehört der arabische, immer gut informierte TV-Sender zur anerkannten Presse. Gern greifen wir auf die von Ihnen gelieferte Berichterstattung zurück. So war ALJAZEERA auch die erste Quelle, als es um Berichte ging, die über die Unruhen in Tunesien oder den blutigen Versuch, die Proteste in Syrien niederzuschlagen, informierten. ALJAZEERA-Journalisten blieben und bleiben vor Ort, auch wenn es gefährlich oder brenzlig wird. Nicht allzu selten werden sie gejagt, lassen und ließen sich jedoch nie so leicht abschrecken.
Bis heute.

                                                                  

Nach nun mehr als 16 Jahren beklagen immer mehr Reporter, dass ihre journalistischen Grundsätze nicht mehr geachtet werden und der Gründer von ALJAZEERA in die Auswahl der Interview-Gäste und der Programmgestaltung eingreife. Im April 2012 tauchte in der britischen Tageszeitung THE GUARDIAN ein Artikel des libanesischen Journalisten Ali Hashem auf. Im März hatte er seinen vorherigen Arbeitgeber, ALJAZEERA, verlassen. In seinem Artikel für den GUARDIAN prangerte er eine scheinbar selektive Berichterstattung aus Syrien an. Angeblich hätte der arabische TV-Sender sich geweigert, seinen doch eher kritischen Bericht über bewaffnete syrische Revolutionäre an der Grenze zum Libanon zu senden. Als Grund für diese Entscheidung sieht Ali Haschem die politische Stellung des Emir von Katar. Scheinbar stehe dieser auf der Seite der syrischen Rebellen und somit auch sein Lebenswerk ALJAZEERA.

                                                                   

Die Insel der arabischen Nachrichtenfreiheit hat wohl seine Unabhängigkeit von der restlichen arabischen Meinungswelt endgültig eingebüsst. Es ist zwar nicht verwerflich, öffentlich Stellung zu beziehen, aber, andere Meinungen auszusperren, um so seiner politischen Haltung Feuerschutz zu bieten. Unverständlich, warum gerade der Emir von Katar zu solch einem Machtmissbrauch greift. 1996 war er es schließlich, der einer unabhängigen Berichterstattung über die Ereignisse in der arabischen Welt Raum und Kraft verlieh, indem er 17 entlassene BBC-Mitarbeiter, die zuvor bei dem arabischen Gemeinschaftssender der BBC und dem saudischen Medienkonzern ORBIT gearbeitet hatten, einstellte und einen neuen unabhängigen TV-Sender gründete. ALJAZEERA lehnte sich gegen die Schließung des BBC-Gemeinschaftssenders durch die saudische Regierung auf. Damals bezog Scheich Hamad bin Khalifa Al Than eine freiheitliche Stellung. Damals hatte er den Mut und die Weltoffenheit, jeder kritischen Meinung fortan ein Zuhause zu geben: ALJAZEERA, die Insel.

MEHR INFORMATIONEN:

HOMEPAGE ALJAZEERA ENGLISH

HOMEPAGE ALJAZEERA

GEZ NOCH?

GEZ NOCH ODER GEZ IRGENDWANN BESSER?

Ab dem 1. Januar 2013 heißt es für jeden einzelnen Deutschen:
Eine Wohnung – ein Beitrag!
Wofür?
Gute Unterhaltung.
Aus dem Radio, Fernsehen oder Computer.
Das Beste?
2013 spielt es keine Rolle mehr, wie viele technische Unterhaltungsgeräte sich in Ihrem Haushalt, Betrieb oder Unternehmen befinden oder ob überhaupt.
Und auch sonst spielt in Sachen Rundfunkgebühren nichts mehr eine Rolle.
Ob wir wollen oder nicht, ab dem 01. Januar sind monatlich 17,98 EURO fällig.
Ein neuer Rundfunkbeitragsstaatsvertrag verpflichtet uns zu dieser Gebühr und appelliert an unser Verständnis. Schließlich sind die Öffentlich-Rechtlichen im Gegensatz zu den privaten Fernsehsendern verfassungsgerichtlich mit einem Grundversorgungsauftrag betraut. ARD, ZDF (Arte, 3Sat, KIKA, Phoenix) und das Deutschlandradio sind verpflichten, Kunst, Kultur, Geschichte, Soziales, Politik, Information und Wissen in unsere Wohnzimmer zu liefern. Um ein solches für uns unterhaltsames Programm gestalten zu können – und wir alle sehen tagtäglich, wie schwer dies zu sein scheint – werden Gelder benötigt.
Genau da kommen wir ins Spiel.
Schließlich geht es um eine Dienstleistung, die uns erbracht wird, oder?

Seit 1923 zahlen wir Rundfunkgebühren, denn seit damals ist in Deutschland eine regelmäßige Rundfunkübertragung möglich, wenn zunächst nur mittels Radio. 1924 sind es circa 500 000 Deutsche, die sich bei der Post angemeldet haben und für eine Stunde Radio pro Tag jährlich 350 Milliarden Papiermark bezahlen. Diese immense Summe liegt natürlich der Superinflation zugrunde, die seit 1914 aufgrund der Kriegsfinanzierung das Geld stetig entwertet. In Berlin kostet ein Liter Vollmilch circa 280 Milliarden Mark, ein Kilo Kartoffeln 80 Milliarden Mark, eine Theaterkarte eine Milliarde Mark. Radio kann und will sich nicht jeder leisten. Das Fernsehen erobert unsere Wohnzimmer erst viele Jahre später, in den 30igern.
Heute sind es – laut GEZ – tatsächlich beinah 90 Prozent aller Deutschen, die ihre Rundfunkgebühr brav zahlen.
Komisch.
Hört man doch immer wieder von den vielen schwarzen Schafen?

2013 wird sich wohl für die meisten Rundfunkgebühren-Zahler nicht besonders viel ändern. Es sind Betriebe und Unternehmen, die an der neuen Einführung zu knabbern haben. Die GEZ verschickt bereits fleißig ihre Fragebögen und schon sehen die ersten Unternehmer erheblichen Mehrkosten auf sich zurollen.
Denn:
Die Höhe des Beitrags richtet sich künftig nach der Zahl der Betriebsstätten, der Beschäftigten und der Firmenfahrzeuge. Es geht also mit Nichten überhaupt nicht mehr um die Geräte, die das Ergebnis des Grundversorgungsauftrages der Öffentlich-Rechtlichen an uns übermitteln.
Radio, Fernseher und Computer sind nur Geräte. Ein Stück Technik.
Es geht darum, dass alle bezahlen.
Oder?
Ein simples Rechenbeispiel der Süddeutschen Zeitung zeigt auf, was das in Zukunft bereits im Kleinen bedeuten kann.
Gehören zu einem Betrieb zwei Autoradios, werden derzeit 35,94 EURO pro Quartal geleistet. In Zukunft zahlt jener Betrieb einen Pauschalbetrag für die Betriebsstätte und die Mitarbeiter von 125,85 EURO.
Mit oder ohne Radios.
Wie sieht das wohl für Großunternehmen aus?

Solche Rechenbeispiele tragen natürlich nicht unbedingt für die gewünschte Verbesserung des Images der GEZ oder der Rundfunkgebühr bei. Dabei soll doch alles einfacher und fairer werden?
Für wen eigentlich?
Na für Sie!
Und Sie!
Wenn Sie wollen, für uns alle!
Auf jeden Fall für die Öffentlich-Rechtlichen.
Endlich eine Gebühr mit gutem Gewissen.
Ohne Gerüchte und Mythen.
Was haben wir da nicht alles zu hören und zu sehen bekommen!
Peilwagen, die TV-Geräte von Schwarzsehern orten.
Adressankäufe von Adresshändlern.
Gebührenfahnder mit fiesen Tricks.
Drohungen – in Briefform oder Werbeform, wie dieser:

Sie lachen darüber?
Ja, wir auch!
Doch wenn wir an Januar und unserer unumstößlichen Pflicht von 17,98 EURO denken, vergeht uns das Lachen. Seit dem Beschluss des neuen Rundfunkbeitrags- staatsvertrages, welcher am 16. Dezember 2011 abschließend ratifiziert wurde, stöhnen wir alle gleichsam laut auf.
Verstößt er nicht an vielen Stellen gegen unser Grundgesetz?
Was wird aus unserem Recht, frei zu entscheiden?
Mitzuentscheiden?
Wieviele Gebühren muss ein Deutscher im Durchschnitt erdulden?
Wann kommt die nächste Inflation und verwandelt Unterhaltung aus Radio und TV erneut in eine Luxus-Dienstleistung?
Und was sagt die Presse dazu?
Jede Menge. Wie immer.
Seit einiger Zeit flattern die kritischen Artikel nur so durch die Gazetten.
Während diese laut posaunen und Gegenstimmung machen, äußern die Initiatoren und Verfechter des neuen Beitrages Kritik an jener Berichterstattung.
Ausgerechnet die bedrohten Printmedien äußern sich so zweifelhaft kritisch. Der Verdacht einer nahezu idealen Chance auf eine Kampagne gegen das Fernsehen steht im Raum.
Das Fernsehen, dass allen Printmedien seit Jahren ein Dorn im Auge ist.
Diese Meinung ist den Beitragsbefürwortern nicht objektiv genug.
Unsere zählt nicht.
GEZ NOCH?
Nach Meinung der Politik und der öffentlich-rechtlichen Sender ist der neue Rundfunkbeitrag nötig, einfach und viel fairer verteilt.
Wir sagen: Machen Sie sich am besten selbst ein Bild!
Hören Sie auf niemanden als auf sich selbst!
Das A und O sind Informationen!
Nehmen Sie nicht einfach die Änderung hin!
Wir dürfen nicht bei dem Unterhaltungsprogramm unserer Fernsehsender mitreden, warum dann nicht die Preisgestaltung des Rundfunkbeitrages mitbestimmen?

Wir empfehlen eine Seite, auf der sich das Empören über die Vertragsdetails Luft macht,

GEZ ABSCHAFFEN?

Infos zum neuen Rundfunkbeitrag finden Sie hier

DER NEUE RUNDFUNKBEITRAG

und bis Januar 2013 können Sie die GEZ auf ihrer derzeitigen Seite besuchen!

DIE GEZ

DIE KOMIKER SEITE – Jim Carrey

Jim Carrey – DIE KOMIKER SEITE

Der Beruf des Komikers ist so alt wie das Lachen.
Aber nur weil wir in der Lage sind, einen Witz gut zu erzählen und damit unser Gegenüber zum Lachen bringen, bedeutet das NICHT, dass wir TALENT zum Komiker haben.
Dazu gehört etwas mehr.
Scharfsinn.
Ein Blick für das Bedeutsame.
Das Verständnis für unser Gesellschaft, das Gestern, Heute und Morgen.
Bereits die Griechen unterschieden zwischen Komisch und Komik.
Letzteres wurden von ihnen zur Kunst erklärt.
Allerdings galt es eine Bedingung zu erfüllen.
Die Komik sollte zum Nachdenken anregen.
Ein kritischer Witz – könnte man sagen. Tiefgreifend. Wachrüttelnd.
Intelligente Komiker verwandeln sich in unterhaltsame Spiegel unserer Gesellschaft.
Das ist und war schon immer so.
Zu den Legendärsten unter ihnen zählen vor allem Charlie Chaplin, Stan Laurel & Oliver Hardy, die Marx-Brothers, Karl Valentin, Louis de Funès, Jerry Lewis, Peter Sellers, Bob Hope, Loriot oder Jim Carrey.

Jim Carrey?
Das überrascht sie jetzt aber?
Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass dieser Mann ein Multitalent ist?
Bevor der in Kanada geborene Allrounder ins Filmgeschäft einstieg, war er ein gefeierter Stant-up-Komödiant.
In Amerika hält man ihn sogar für einen würdigen Jerry Lewis-Nachfolger.
Bereits in der Schule hatte der quirlige Jim nichts anderes im Kopf als den Klassenclown zu spielen. Kulturgeschichtlich ist der Clown ein absolut stummer Komiker. Seine Gesten und Aktionen bringen die Menschen zum Lachen. Der wortlose Narr tritt im Zirkus auf. Kein Ort für Jim Carrey, dem es schon gar nicht liegt, dauerhaft still zu sein.
Im Alter von 15 quatschte er sich bereits durch die Comedy-Clubs Torontos. 1981 zog es in nach Los Angeles. Das feste Engagement im berühmten THE COMEDY STORE verschaffte ihm 1982 eine eigene TV-Show. Mit THE DUCK FACTORY startete also Jim Carrey seine Schauspielkarriere. Drei Jahre und 13 Folgen später engagierte ihn der Fernseh-Regisseur Howard Storm für seinen ersten und einzigen Kinofilm EINMAL BEISSEN BITTE (ONCE BITTEN). In der Horrorkomödie spielt Jim einen noch jungfräulichen Teenager, der seiner Freundin endlich an die Wäsche gehen möchte, dabei aber in die Fänge einer Vamipirin gerät.
Die Kritiker waren gnädig aber nicht begeistert.
Trotzdem.
Jim Carrey stand mit einem Fuß in der Tür zu Hollywood.
Inzwischen hat er allen weltweit bewiesen, dass er ein ernstzunehmender Künstler ist, nicht nur Schauspieler oder Komiker. Die vielseitigen Facetten menschlicher Gefühle, Humor und eine gute Gesangsstimme zeichnen den einstigen Klassenclown aus. Seine besondere Kreativität und umfangreiche Fantasie präsentiert auch seine offizielle Homepage.

JIMCARREY.COM
Wer das in die Adresszeile seines Internetbrowers eintippt, erlebt eine wahre Explosion der Möglichkeiten.
Zunächst aber zeigt sich ein schwarzer Bildschirm.
In die Mitte von diesem ist ein Spot gerichtet. Ein Wurm kriecht aus den Tiefen des Onlinekosmos hervor und rollt sich ein. Nichts weiter als ein amüsant gestalteter Ladeprozess für eine aufwendige, flashbasierte Homepage.

Die Startseite selbst ist eine Bilderkollage von Erinnerungen aus Jim Carreys Karriere, untermalt von einer liebgemeint schwermütigen Klaviermelodie. Unsere Blicke und Klicks begleiten extrem tierische Sounds. Wenn die Computermaus über einzelne Protagonisten dieser Startseitenwelt fährt, werden sie nicht einfach nur lebendig. Der staunende User wird zusätzlich noch von einer Soundwelle getroffen.
Auch das Anwählen der wenigen Unterseiten ist hollywoodreif inszeniert. Beeindruckend ist aber die Page, die uns Einblicke in Jim Carreys Leben gewährt. Man wird dort von einem übermenschlichen Auge empfangen, welches uns aber nicht direkt anblickt. In dem mit Adern durchzogenen Augenweiß, der sogenannten Sclera, verstecken sich die Informationen, die uns interessieren. Ein Lebenslauf und private Bilder. Das Auge ist auch hier das Fenster zur Seele. Dabei erinnert die Art und Weise der Darstellung – die Angaben offenbaren sich in der Pupille – an ScienceFiction-Szenen, in denen Roboter über ihre Auge eine Fülle an Informationen sehen und speichern können.

JIMCARREY.COM ist eine fantastische Webseite, die Wert auf liebevolle und künstlerische Details legt. Ihre bunten Effekte und Soundwelten sind humorvoll und unterhaltsam. So wie ihr Besitzer, der Komiker & Schauspieler Jim Carrey. Wir erfahren, dass er nicht nur sein Arbeit mit Humor nimmt sondern auch sein Privatleben. Eindrucksvoll demonstriert diese Homepage, das Internet unserer Kreativität vollkommene Freiheit lässt und unserem Bedürfnis nach Ausdruck keine Grenzen setzt. Online laden wir andere dazu ein, mit uns in unsere intimsten Tiefen zu tauchen, mehr von uns zu sehen und zu erfahren. Eine Hompage speichert diese persönlichen Informationen und ist somit eine Art virtuelle DNA: Ein Abbild unseres Sein und Schaffen in Bits und Bytes.

FACEBOOK STORY

IM REICH DES VIRTUELLEN SEINS

2004 begann eine Revolution Im Internet. Den bisherigen Herrschern über die Welt der sozialen Netzwerke drohte der Verlust ihres gemeinschaftlichen Thrones. Ein moderner Ritter in schimmernd blauer Rüstung fegte die alten Könige aus dem Sattel. Vorreiter wie CLASSMATES.COM, MYSPACE oder ORKUT zogen sich zurück und überließen fortan FACEBOOK die Führung über das Reich der Sozialen Netzwerke.

Ein ganzer Planet hat einen gemeinsamen Freund:
FACEBOOK
Darüber reden alle.
Aktuell interessieren sich die Kritiker für die schwächelnden Aktienkurse und die User für die Zwangseinführung der sogenannten Timeline, die am 28. August 2012 wohl für jedermann ein unausweichliches MUST BE sein wird. Weltweit sind 955 Millionen Mitglieder monatlich auf FACEBOOK online. Tendenz weiterhin steigend. Übrigens befinden sich von den 955 Millionen Menschen satte 81% außerhalb der USA und Kanada. 3976 Angestellte sind für den Weltkonzern im Moment tätig. Der Hauptsitz ist nach wie vor in Kalifornien. Allerdings liest sich das Register der Zweit-Büros wie ein Routenplan für eine Weltreise: Atlanta, Chicago, Dallas, Los Angeles, Miami, New York, Washington, Amsterdam, Sidney, Brussels, Dublin, Hamburg, Hong Kong, London, Madrid, Paris, Sao Paulo und viele, viele mehr.
FACEBOOK verbindet Kontinente, Länder, Städte, Firmen, Privatleute, Künstler und Fans. Sie alle wollen miteinander quatschen, chatten, posten – am Leben der anderen teilhaben, Geschäfte und Werbung machen, Aufmerksamkeit erwecken und manchmal ihr Intimstes bloßstellen. Verlockend sind Posting-Beiträge, die unser langweiliges Leben brachial aufdecken.

Harmlos?
Ja.
Es gibt Schlimmeres.
Egal. Darum geht es heute nicht.
Es geht darum, dass wir auf FACEBOOK machen und sein können, was und wer wir wollen. Denn FACEBOOK hat eine Vision:
Make the world more open and connected!
Ein Schlachtruf für eine moderne Netzwerkgemeinschaft.
Ein vielsilbiges Synonym für unser virtuelles Kommunikationsbedürfnis.
Und FACEBOOK ist unsere Lieblingsdroge.
Was aber bedeutet dieser Name und warum macht dieses simple Konzept einen Großteil aller modernen Menschen süchtig?

EIN BUCH VOLLER GESICHTER
Der Name FACEBOOK ist aus zwei unkomplizierten, englischen Wörtern zusammengesetzt.
FACE and BOOK.
GESICHT und BUCH.
Auch wenn diese beiden Vokabeln das Konzept von FACEBOOK perfekt umschreiben, fragen wir uns doch, wie der Name entstanden ist. Woher kommt dieser Zusammenschluss zweier Vorschulbegriffe?
Als Vorlage oder Ideengeber dienten dem Gründer Mark Zuckerberg die berühmten Jahrgangsbücher amerikanischer Universitäten. Alle neu ankommenden Studenten einer Hochschule erhalten ein gebundenes Exemplar, in welchem ihre Mitstreiter mit Foto und Namen aufgelistet sind. Die Amerikaner nennen diese Jahrgangsbücher FACEBOOKs. Eine alte Tradition, die vielleicht Mark Zuckerberg als frisch gebackener Student an seinem ersten Tag an der inzwischen über 375 Jahre alten Eliteuniversität HARVARD bewegt hat. Bis 2006 studierte er dort Informatik und Psychologie, gab sein Studium aber aufgrund des rasanten Erfolges von FACEBOOK ohne Abschluss auf.
Der als Nerd verschriene Mark Zuckerberg war bekannt für seine Programmierungskenntnisse. Ein Segen und Fluch zugleich, denn für den unscheinbaren Außenseiter waren diese nicht all zu selten eine Rückzugsmöglichkeit. Der junge Zuckerberg wollte dazu gehören, in eine Studentenverbindung eintreten, Teil des Campuslebens sein. Doch irgendwie wollte das alles nicht so richtig klappen. Erst durch sein außerordentliches Geschick für unterhaltsames Internet-Entertainment erregte er die Aufmerksamkeit seiner Mitstudenten.

DER FACEBOOK-URKNALL
Langeweile führt hin und wieder zur Rebellion. 2003 ist Mark Zuckerberg 20 Jahre und hat das Teenager-Sein erst kürzlich hinter sich gelassen. In diesem Alter dreht sich alles um Mädchen, Anerkennung und Erfolge. Vor allem persönliche Gefühle leiten unser Urteilsvermögen. Aus Trotz und falschem Stolz bastelt Mark Zuckerberg zum Beispiel in nur wenigen Stunden einer Nacht eine fiese Version eines Online-Jahrgangbuches. Er nennt es FACEMASH. Per Zufallsgenerator werden jeweils zwei Frauen-Fotos eingeblendet und die Studenten können die Attraktivität ihrer weiblichen Kommilitoninnen beurteilen. Allerdings ist das Bewertungssystem sehr fragwürdig und nicht zuletzt frauenverachtend. Trotzdem schläg es ein wie eine Bombe. In dieser einen Nacht führt das große Interesse an der Seite zu Problemen des Harvard-Netzes. Unverzüglich eliminiert die Universität die Seite. Ihr Erschaffer Mark Zuckerberg muss sich wegen Copyright-Verstößen rechtfertigen. Die Fotos hatte er – irgendwie logisch – natürlich ohne die Zustimmung der Frauen online gestellt. Aber welche der Damen hätte sich tatsächlich dazu bereit erklärt?

Dieser Erfolg blieb nicht unentdeckt. Die Winklevoss-Zwillinge sprachen den FACEMASH-Erfinder auf seine genialen Fähigkeiten an. Der Erfolg der Seite hat sie beeindruckt und sie glaubten in Zuckerberg den Richtigen für ihr eigenes Online-Projekt gefunden zu haben. Die als durch und durch Gentlemen bekannten Winklevoss-Brüder planten ein soziales Netzwerk namens ConnectU. Mark Zuckerberg sollte ihnen die Webseite programmieren. Allerdings sagte dem Internet-Nerd die Idee hinter dem Konzept nicht zu. ConnectU verstand sich als eine versteckte Datingseite. Das gefiel dem idealistischen Zuckerberg gar nicht. Er hielt die beiden irgendwie hin und entwarf sein eigenes Online-Netzwerk, dass einem Online-Jahrgangsbuch ähnelte. 2004 gründete er mit seinen Freunden Eduardo Saverin, Dustin Moskovitz und Chris Hughes eine neue Online-Welt für Studenten: THEFACEBOOK.COM.

ALLER ANFANG IST LEICHT

Tag 1: 600 User
Mark Zuckerberg und seine Freunde konnten kaum glauben, wie schnell sich ihre Seite unter den Studenten herum sprach.
Das erste Layout war bereits damals in dem markanten Blau, welches heute zum Facebook-Markenzeichen gehört. Angeblich hat Mark Zuckerberg eine Rot-Grün-Sehschwäche. In der Symbolik verkörpert die Farbe Blau das Göttliche und steht für Treue. Das passt zu dem FACEBOOK-Gründer, der trotz diverser Zwischenfälle irgendwie immer er selbst bleibt. Auch wenn sich Layout und Funktionen der Seite stetig weiterentwickeln, die Philosophie und der Mensch dahinter sind unveränderlich. Nichts kann sein Engagement für sein Lebenswerk bremsen. Nicht einmal eine Klage der Winklevoss-Zwillinge und auch nicht die seines besten und einzigen Freundes und Mitbegründer Eduardo Saverin.

SCHRECKEN MIT ENDE
Nachdem sie vergebens auf Antwort und Arbeitsbereitschaft seitens Mark Zuckerberg gewartet hatten, verklagten die Winklevoss-Zwillinge nach Auftauchen FACEBOOKs seinen Gründer Mark Zuckerberg auf eine Entschädigung im Wert von 140 Millionen Dollar. Der Rechtsstreit sollte bis 2011 dauern. Im Jahr 2008 aber überraschten die Brüder die Öffentlichkeit mit ihrem Wunsch auf einen Vergleich. Sie kassierten 65 Millionen Dollar. 20 Millionen davon wurden in bar ausgezahlt, der Rest in Aktien. Später hieß es jedoch plötzlich, sie wollten den Vergleich rückgängig machen, weil Facebook den wahren Unternehmenswert verschwiegen hätte. Der zuständige Richter urteilte zugunsten Facebooks.
Ein ganz anderer Fall ist der Prozess, angestrebt vom Mitbegründer Eduardo Saverin. Zu Beginn der Ära FACEBOOK hatte der Student 1000 Dollar Startkapital zur Verfügung gestellt, so dass die Seite überhaupt online gehen konnte. Als Chief Financial Officer (CFO) hatte er die Kontrolle über die Finanzen und wollte im Zuge dieser Werbekunden gewinnen, um Gelder für das kleine Unternehmen zu akquirieren. Seine Bemühungen entsprachen allerdings nicht so ganz Zuckerbergs Vorstellungen. Damals verabscheute er noch Werbekampagnen auf seiner Seite. Als er dann die Dienste des Web-Gurus Jean Parker in Anspruch nahm, wurde THEFACEBOOK.COM zu FACEBOOK und dem in Brasilien geborenen Saverin entglitt die Kontrolle. Er wurde ausgeboten und ins Aus geschoben. 2005 verklagte er kurzerhand seinen besten Freund und das Unternehmen. Nach Einigung unterschrieben beide eine Geheimhaltungsklausel, auf das nie die ganze, sicherlich sehr intime Wahrheit an die Öffentlichkeit gerate. Auf dem Papier steuern die beiden ehemaligen Freunde einen gemeinsamen Kurs an, im Leben gehen sie getrennte Wege.

Mark Zuckerberg, Sohn eher unkreativer Eltern mit jüdischem Stammbaum, ist Atheist. Er glaubt nicht an Gott.
Woran glaubt er überhaupt?
Der Film THE SOCIAL NETWORKS von David Fincher versucht ein persönliches Bild des FACEBOOK-Erfinders zu zeichnen. Auf der Leinenwand begegnet uns ein junger Student mit Komplexen, der sich als Arschloch tarnt, um sich vor emotionalen Verletzungen zu schützen. Gefühle, Ideale oder Pläne sind schlichtweg unsichtbar. Seine Begeisterung brennt für alles rund um die Freiheit im Internet. Sein Lebenswerk FACEBOOK scheint das einzig Greifbare in seinem Leben zu sein. Geld interessiert ihn nicht. Er bleibt bescheiden und trotz Ruhm und Erfolg der gleiche unscheinbare Nerd wie eh und je. Mark Zuckerberg hatte vor der Premiere des Filmes bekannt gegeben, dass er ihn sich nicht ansehen wolle. Vielleicht wagt er es dennoch eines Tages und offenbart danach sein wahres Ich. Denn der Film ist ein lahmes Portrait von einem Mythos names FACEBOOK und sein Erschaffer mehr als diese oberflächige Hülle mit einem großen Namen. Vielleicht offenbart sich Mark Zuckerberg als ganz normaler Mensch mit schlechten Angewohnheiten, Vorlieben und praktischen Ideen. Das wäre doch mal ein echt großes  wert!

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