Rettet das Internet!

Hossein Derakhshan

Der iranisch-kanadische Autor und Blogger Hossein Derakhshan veröffentlichte einen beeindruckenden Artikel mit dem Namen „The Web We Have to Save“ auf der Webseite www.medium.com. Er saß sechs Jahre in Haft und wundert sich nun, endlich wieder in Freiheit, dass das Internet ein anderes ist. Seine Gedanken, Befürchtungen und Wünsche äußert er in einem Blogbeintrag, der das WORLD WIDE WEB vielleicht wach rüttelt.

„Blogs were gold
and bloggers were rock stars back in 2008 when I was arrested.“
(Zitat: Hossein Derakhshan)

Originaltext auf www.medium.com

Deutsche Version auf t3n

Im Exil: Whistleblower Snowden

Am 31. Juli 2014 endet vorerst das Asyl von Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden in Russland. Es wird höchst wahrscheinlich verlängert. Trotzdem: Was wird aus dem Whistleblower, der uns mit so beunruhigenden Informationen versorgte?

edward-snowden-whistleblower

 

Die Meldung macht die Runde: Bundesjustizminister Heiko Maas richtet sein Wort an Edward Snowden. Er rät ihm, sich den Behörden der USA auszuliefern. Er sei ein junger Mann und wolle sicher nicht, sein Leben lang ein Gejagter sein.
Dass Menschen aber andere Ideale verfolgen, als ein Leben mit einer Lüge, scheint dem Herrn Bundesjustizminister nicht in den Sinn gekommen. Vernunft ja, aber zu welchem Preis?

 Quelle Foto: Wikipedia

Reporter ohne Grenzen für Snowden

Edward Snowden war es, der 2013 Tausende Dokumente kopierte und die Öffentlichkeit darüber informierte, dass ganz normale Bürger von Geheimdiensten ausgespäht werden. Für seinen Mut wurde er mit dem Whistleblower-Preis ausgezeichnet, in seiner Heimat angeklagt.
Auf die derzeit noch ausweglose Situation von Snowden macht nun auch die Organisation REPORTER OHNE GRENZEN aufmerksam.
ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin sagt: „Statt Edward Snowden zu raten, sich in den USA zu stellen, wo er mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen muss, sollte Bundesjustizminister Heiko Maas sich lieber öffentlich dafür einsetzen, dass die Bundesregierung Snowden sicheren Aufenthalt in Deutschland garantiert.“ (Quelle: Reporter ohne Grenzen)

reporter-ohne-grenzen-snowdenQuelle: Reporter ohne Grenzen

Whistles for Whistleblowers

Das Engagement der Whistleblower würdigten die REPORTER OHNE GRENZEN mit einer Kampagne „Whistles for Whistleblowers“. Erweisen wir den mutigen Menschen, die uns mit geheimen Informationen versorgen, die unser aller Leben betreffen, die Ehre und schenken wir den Hintergründen mehr Aufmerksamkeit. Jeder Einzelne von uns kann etwas tun, sich zumindestens selbst ein Bild von der Lage um Edward Snowden und andere Whistleblower machen.

Hier geht es zur Kampagne

 

Plagiat & Lobbyismus

Ist unsere Demokratie ein Ergebnis aus Plagiaten?

Gutenberg, das ist eigentlich ein angesehener Name. Johannes von Gutenberg ist der Erfinder des Buchdrucks und der Druckerpresse. Für uns alle, die etwas zu sagen haben und bestrebt sind, ihre Gedanken auf Papier zu bannen, ein Vorbild. Vor allem weil der um 1400 namentlich als Johannes Gensfleisch Geborene uns etwas Besonderes hinterlassen hat, das an Qualität und Ästhetik seinesgleichen sucht:
Die Gutenberg-Bibel.
Für den einen oder anderen mag der Inhalt zur Debatte stehen, trotzdem ist diese exklusive Ausgabe religiöser Geschichten ein Meisterwerk, Gutenbergs Krönung seines Druckerschaffens. Außerdem gehört die Gutenberg-Bibel bis heute zu den wohl schönsten gedruckten Büchern unserer Welt. Damit bewies der alte Meister, dass sein Werk mit kunstvoll handgeschriebenen Ausgaben mithalten konnte. Für die damalige Kunst der Schriftwelt bedeutete die Gutenberg-Bibel einen Umbruch. Fortan war eine Verbreitung von Wissen in Form einer Publikation auf deutlich unkomplizierte Weise möglich.
Aus Büchern saugen wir seit jeher Gedanken, Erfahrungen, Wissen und Wahrheiten.
Brauchbar. Inspirierend. Genial.
Das dachte sich auch Karl-Theodor zu Guttenberg.
Etwas mehr als 600 Jahre später verhalf er einem alten, seit Jahrtausenden bekannten Mittel des Gedankendiebstahls zur Renaissance.
Das PLAGIAT.
Eingesetzt von großen Männern wie Aristoteles oder Bertolt Brecht.
Ja, die haben’s auch getan!
Gedankenklau.
Irgendwie menschlich.
Sind wir überhaupt noch in der Lage Neues zu denken?

Copy & Paste_SLMS.de

Das lateinische Wort PLAGIUM bedeutet MENSCHENDIEBSTAHL oder SEELENVERKAUF. Das eine beschreibt den Tatbestand, das andere die faustische Ebene, die jeder Plagiator betritt. Denn eins ist klar: Die Wahrheit sucht sich seinen Weg ans Licht, so dunkel und tief die Grube auch sein mag, in der wir sie gestoßen haben.
Karl-Theodor zu Guttenberg hatte für seine Dissertation „Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU“ Gedanken geklaut oder anders ausgedrückt, er hatte sie leider nicht ausreichend formgerecht zitiert. War er deswegen ein bedeutend schlechterer Bundes- verteidigungsminister?

Aber uns geht es hier eigentlich nicht um die Plagiate, die Politiker in ihren Sturm- und Drang-Zeiten begangen haben. Uns geht es um solche, die auf dem Politik-Schlachtfeld der EU eingesetzt werden. Dort, wo die Mächtigen, die Tonangeber, die Bestimmer und Gestalter unserer Gesellschaft kämpfen. Denn hier sind es wieder Politiker, die Gedankenklau betreiben. Er ist allerdings nicht nur erlaubt, sondern auch gewollt.
Das 3SAT Kulturmagazin KULTURZEIT stellte diese Woche die Frage:
Ist unsere Demokratie ein Ergebnis aus Plagiaten?
Wieso?
Die Antwort ist einfach.
Lobbyismus.
In Brüssel, dort, wo unsere EU gepflegt und gehegt wird, sind 30000 Lobbyisten unterwegs. Ein hübscher Name für abgestellte Persönlichkeiten aus Finanzwirtschaft, der Energie- und Pharmabranche sowie der Autoindustrie. Sie versorgen unsere Parlamentarier mit Informationen, die ihnen bei der Weitergestaltung unserer Gesellschaft helfen sollen. Diese Informationen werden nur allzuoft eins zu eins übernommen. So ging und geht es zu, in Brüssel. Nach vielen dubiosen Jahren des Einflüsterns und des angeblichen Steuerns unserer Politiker müssen sich die Lobbyisten nun schon länger in ein verpflichtendes Transparenzregister eintragen, um sich einen permanenten Zugang zu den EU-Gebäuden zu ermöglichen. Wir wissen also, wer sie sind, doch ändert das etwas?
Nein. Warum auch? Politiker dürsten regelrecht nach den Erfahrungen und Branchenkenntnissen der Lobbyisten. Unsere Welt wirkt auf sie wie ein komplexer Dschungel, in dem sie sich nur zurechtfinden, wenn sie auf ein großes Maß an Kraft und Ressourcen zurückgreifen. Dann lieber die textlich zusammengefassten Ideen der Branchenkenner. Das spart Zeit und Nerven. Politiker lassen sich gern von Lobbyisten beraten, obwohl sie finanzielle Mittel gestellt bekommen, selbst Recherchen zu betreiben. Außerdem: Lobbyisten beraten gern Politiker. Dass man ihnen allgemeinhin vorwirft, nichts anderes als die Interessen ihrer Konzerne zu vertreten, stört sie kaum. Sie vermitteln, stellen Kontakte her und versorgen unsere Politik mit Ideen und Konzepten, die diese dankbar übernimmt und umsetzt. Alles zum Wohl unseres Landes, unserer EU. Alles ganz einfach oder?

Die Piratenpartei definiert Lobbyismus wie folgt: „Unter Lobbyismus versteht man die Einflussnahme auf politische Entscheidungen oder auf die öffentliche Meinung durch Vertreter von Interessengruppen.“
Sie betont allerdings: „In der öffentlichen Diskussion wird der Begriff häufig (fälschlicherweise / polemischerweise) als die Korruption der politischen Elite durch Interessenvertreter der Industrie zum Zwecke der Manipulation der Politik verstanden.“
Nun ja.
Auf der Webseite LOBBYPLAG kann man eindrucksvoll selbst prüfen, wie groß der Einfluss von Lobbyisten ist. Die Plattform stellt eindrucksvoll dar, wie EU-Abgeordnete die Vorschläge von Lobbyisten in Anträge zur EU-Datenschutz-Grundverordnung eingearbeitet haben.
Und zwar frei nach dem Verfahren: COPY & PASTE. Heaven and Hell!
Wo sind nur solch kreative Denker und Erschaffer wie die eines Formates von Gutenberg oder auch die eines zu Guttenberg, der trotz Plagiatsversuchen ein durchaus brauchbarer und selbstdenkender Bundesverteidigungsminister war.

LobbyPlag

? SEXISMUS ?

Brüderle, komm, tanz mit mir,
beide Hände reich‘ ich dir,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.

                                                weibi          männi

Im Januar 2012 trifft sich die Journalistin Laura Himmelreich mit dem Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Rainer Brüderle an einer Hotelbar.
AN EINER HOTELBAR???
Ja.
Laut dem Wochenmagazin STERN ist das gar kein so unüblicher Interview-Ort. An Parteitagen, Festen oder auf Reisen sei es ein beliebtes Plätzchen, an dem sich Politiker und Journalisten abends treffen, um in Ruhe und abseits des Termindrucks miteinander sprechen zu können. Denn dann geht es nicht nur um Fakten, die jeder kennen darf, dann geht es um Geheimnise, Lügen, Offenbarungen und alles Andere, das sich lohnt, veröffentlicht zu werden.
Nichts Ungewöhnliches also?
Weder für Laura Himmelreich, noch für Rainer Brüderle?
Doch.
Angeblich hat sich Brüderle in jener Nacht unsittlich verhalten.
Das behauptet die Frau, die ihn interviewt hat.
In dem STERN-Portrait, dass die Journalistin lang und ausführlich vorbereitet hatte, ist die Rede von einem forschen Blick auf ihren Busen und der Begleitbemerkung, sie könne ein Dirndl ausfüllen. Später habe Brüderle ihre Hand ergriffen, darauf einen Kuss gehaucht und sie auf altmodische Weise gebeten, seine Tanzkarte anzunehmen. Die Stelle im Artikel, in der um 1 Uhr Nachts Brüderles Pressesprecherin anrückt und das Gespräch der beiden beendet, wirkt wie eine Erlösung für Laura Himmelreich. Schützend habe sie sich die Arme vor den Körper gehalten, als ihr der Politiker zum Abschied noch mal näher rückte als es ihr lieb sei.
Ist das die Wahrheit?
Das wissen nur Laura Himmelreich und Rainer Brüderle.
Sie klagt an, er schweigt.

     weibi          männi         weibi          männi         weibi          männi         weibi

Fakt ist, dass es in der STERN-Ausgabe nicht allein um dieses eine Ereignis ging, sondern um Sexismus im Allgemeinen und zwar den Tagtäglichen. Um noch genauer zu sein, berichten in jener Magazin-Ausgabe Frauen über ihre Erfahrungen mit dem respektlosen Auftreten von Männern dem weiblichen Geschlecht gegenüber. Aber diese Sexismus-Darstellungen sind nur halb so reizvoll. Deutschlands Medien stürzen sich auf den „spitzen“ Kandidaten der FDP. So betitelt STERN Rainer Brüderle. Das passt doch wunderbar in unsere schon fast verkommene Nachrichtenwelt. Pardon, aber die Presse hat in letzter Zeit nur noch Interesse an reißerischen Skandalen um deutsche Politiker, deren menschliche Verfehlungen zum Schafott für politische Karrieren werden.
Gott sei Dank, gibt es diesmal noch ein zusätzliches Thema, dass ausreichend Futter bietet, um hitzige Diskussionen anzuleiern.
SEXISMUS.
Der Fall Himmelreich vs Brüderle kurbelt die Debatte um Geschlechterbenachteiligung und respektlose Grenzüberschreitungen erneut an.

m     w    m     w   m     w   m     w   m     w   m

SEXISMUS.
Was ist das eigentlich?
Laut TERRE DES FEMMES, einer schweizerischen Organisation für Frauenrechte, ist unter Sexismus „jede Form von Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und andererseits Identitäts- und Verhaltensanforderungen an eine Person oder Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung“ zu verstehen.
Ausbeutung.
Diskriminierung.
Geschlechtsidentität.
Gewaltige Worte, die sich meist auf Frauen beziehen.
Dabei sind nicht nur Frauen Opfer. Jeder  –  auch Presse und Frauenrechtler oder -rechtlerinnen – sollte sich dessen bewusst werden, dass Sexismus auch MÄNNER betrifft. In den allgemeinen Debatten ist zu oft ausschließlich die Rede von Frauen, die belästigt werden. Das gleiche passiert auch Männern. Doch diese Tatsache anzusprechen, löst ein Maschinengewehr an Einwänden aus.
Das sei kaum glaubwürdig.
Einzelfälle.
Etwas ganz anderes.
Es verhält sich wohl so ähnlich wie mit der Tatsache, dass auch Frauen gegenüber Männern gewalttätig werden.
Unvorstellbar?
Ein Mann kann sich doch wehren, oder?
Und was passiert, wenn er sich wehrt?
Zurückschlägt?

w    m     w   m     w   m     w   m     w    m     w

Es ist kompliziert.
Alles zwischen Frauen und Männern ist kompliziert.
Das war und wird immer so sein. Auch wenn wir alle das Bedürfnis verspühren, alle gleich sein zu wollen, gleiches zu dürfen oder zu können, Frauen und Männer sind unterschiedlich.
Absolut und total.
Nicht nur vom Körper und ihrer Beschaffenheit, wir unterscheiden uns in den meisten Dingen und das ist gut so. Wichtig ist nur der gegenseitige Respekt.
Die Würde des Anderen, ob Frau oder Mann, achten.
Mensch sein.
Wer Grenzen überschreitet, sollte darauf hingewiesen werden.
Mit Worten.
Wenn die nicht gehört werden, mit Taten.
Sagen Sie NEIN, sagen Sie bis hier hin und nicht weiter.
Gehen Sie! Nicht bleiben und aushalten!
Das gilt für Frau und Mann.

weibimänniLaura Himmelreich hat Rainer Brüderle im Gespräch an der Hotelbar darauf hingewiesen, dass sie Journalistin sei und von beiden erwarte, dass man sich professionell verhalte. So steht es jedenfalls in ihrem STERN-Artikel.
Hat das der FPD-Politiker gehört oder ignoriert?
Was zwischen beiden tatsächlich passiert ist, können wir nicht wissen, noch für richtig oder falsch befinden. Das geht eigentlich weder uns noch die Presse etwas an, das betrifft Laura Himmelreich und Rainer Brüderle. Die beiden haben scheinbar über ihre Verpflichtungen gegenüber Presse und Politik vergessen, dass sie zwei Menschen sind, die sich auch unter vier Augen die Meinung sagen können.
Direkt.
Ehrlich.
Von Frau zu Mann.

LEAGAL WEAPON

USA und seine Waffen – Leagal Weapon

Der Amoklauf an der Grundschule im amerikanischen Bundesstaat Connecticut ist gerade einen Monat her. 27 Menschen wurden getötet, 20 davon waren Kinder. Ausgerechnet die kleinsten der Kleinen, unschuldig und machtlos gegenüber einem bewaffneten, mordlustigen Amokläufer.
Lassen wir heute ausnahmsweise die Hintergründe zu dem Blutttat, das Warum und Wieso, mal außer Acht. Kurz nach Bekanntgabe der grausigen Tat, meldete sich Amerikas Mann Nummer 1: Barack Obama. Er forderte öffentlich eine schon längst überfällige Verschärfung der Waffengesetze, die in Zukunft solche Katastrophen verhindern und das Leben Unschuldiger schützen müsse. Ein Anderer, der Repräsentant Texas, Louie Gohmert, verkündete, das nur noch mehr Waffen eine solche Bluttat verhindert hätten können.
Verkehrte Welt?
Der eine verlangt weniger Waffen, der andere Waffen gegen Waffen.

NRA Logo - LEAGAL WEAPONLetzteres dürfte vor allem der NRA (National Rifle Association of America) gefallen. Die sich selbst als älteste Bürgerwehrorganisation be- zeichnende Institution sieht sich dazu berufen, seit 1871 das Recht auf den Besitz von Waffen für jeden amerikanischen Bürger zu verteidigen. Seit ihrer Gründung hat sich der einstige Schützenverein zu einer starken Waffenlobby entwickelt.
Dieser zum Trotz präsentierte der ameri- kanische Präsident nun seine Pläne für er- hebliche Gesetzesneuerungen zum Gebrauch von Waffen. 500 Millionen Dollar sollen dafür zur Verfügung stehen. Geplant sind das Verbot des Verkaufs von Sturmgewehren und Magazinen von Waffen mit mehr als zehn Schuss an Privatpersonen, eine gründlichere Prüfung der Waffenkäufer, der erlaubte Besitz von panzerbrechender Munition nur noch durch Polizei und Militär und zusätzlich strengere Gesetzte gegen den illegalen Waffenhandel. Außerdem plant Obama den Einsatz von einem höheren Polizeiaufgebot auf den Straßen der USA. Was sagt die NRA dazu?
Sie schimpft.
Beschimpft.
Obama, der „elitäre Heuchler“.
Sie verurteilen Obamas angebliche Doppelmoral. Die Kinder des amerikanischen Präsidenten, Malia und Sasha Obama, werden durch den Secret Service geschützt. Schulen dürfen sich aber nicht mit Waffengewalt vor Amokläufern und anderen Bedrohungen zur Wehr setzen. Um ihrer Meinung den richtigen Nachdruck zu verleihen, produzierte die NRA extra ein Video (siehe unten)  

Könnte es sein, dass diese Hetze amerikanische Familien ins Herz trifft? Stellen Sie sich die Frage: Warum dürfen wir unsere Kinder nicht auch mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, beschützt werden?
Mit Waffen. Mit Spezialkräften.
Gewalt gegen Gewalt.
Bei genauen Überlegungen wird diesen Familien schnell klar werden, dass Malia und Sasha Obama in einer besonderen Lage sind, die man keinem Kind wünscht. Sie sind Zielscheiben. Gegen sie könnte sich nicht nur der Ärger und Wut eines Amokläufers richten, sondern der Ärger und Wut ganzer Länder, nur um einen der wichtigsten Männer der Welt und das Land, welches er repräsentiert, in die Knie zu zwingen. Das gilt wohl für jede Person des öffentlichen Lebens, die nicht wie der Rest von uns ein Leben fern jeder öffentlichen Meinung und Aufmerksamkeit verbringt.

waffen verbotDer Versuch, Obamas Bemühungen zu beschmutzen, ist kläglich, aber- witzig und stillos oder wie das Weiße Haus verlauten ließ: abstoßend und feige. Schon länger kritisieren Beo- bachter das Auftreten der einst mächtigen NRA. Demokraten als auch Republikaner waren auf der Hut. Vor allem während der Wahlen schossen die Waffenbefürworter scharf, wenn ihnen etwas nicht passte. Doch diese einstige Macht scheint versiegt zu sein. Selbst der Parolen schießende NRA-Geschäfts- führer Wayne LaPierre steht auf verlorenem Posten. Seine Äußerungen in letzter Zeit, besonders jene in Bezug auf die Spiel-Industrie in Amerika, sind an den Haaren herbeigezerrt. In einer Pressekonferenz im Dezember 2012 betitelte er die Spiel-Industrie als „verderbliche Schattenindustrie, die Gewalt gegen unsere eigenen Leute verkauft und sät.“ Brisant dabei war allerdings für kurze Zeit sein Hinweis auf ein Baller-Spiel, das KINDERGARTEN KILLERS heiß. Wozu LaPierre nicht in der Lage war, haben Journalisten für ihn erledigt.
Recherche.

kindergarten killerKINDERGARTEN KILLERS war nie ein echtes, kommerzielles Game sondern eine kritische Parodie auf die immer wieder aufkeimende Diskus- sion, dass vor allem Videospiele für reale Gewalt verantwortlich seien. Inzwischen ist das brutale Spiel im Internet verschwunden oder zu- mindest lässt es sich dort schwer aufspüren. Interessant ist auch, dass sich in dem Spiel, welches LaPierre als höchst verwerflich bezeichnete, alle gegenseitig umbringen, weil ALLE Waffen haben.
Erinnert sie das an etwas?
Richtig!
Das ist der Vorschlag der NRA zu LEAGAL WEAPON.
Die für sie einzig richtige Reaktion, auf das Bluttat in Connecticut.
Bewaffnete Lehrer gegen kampfbereite Amokläufer.
Waffe gegen Waffe.
Ganz im Sinne der Cowboys.
Wenn es um das heiß geliebte Schusseisen der Amerikaner geht, wollen alle mitreden. Die Regierung hat bisher 20.000 Gesetze für den Besitz von Schusswaffen eingeführt, nicht zu vergessen, das das Tragen solcher durch die amerikanische Verfassung geschützt ist.
Eine Verfassung, die 1787 in Kraft getreten ist, also vor 225 Jahren. Damals gab es die USA als solche noch nicht. 13 Kolonien erkämpften sich die Unabhängigkeit von England. Heute sind Amerikaner frei, unabhängig und leben in einem der mächtigsten Länder. Ist es da noch nötig, dass jeder eine Waffe tragen MUSS oder geht es nur um’s Prinzip? Denn über die durch die Verfassung geschützten Rechte spaßt man nicht, oder?

LEAGAL WEAPON

INTERNET IN GEFAHR

STOP Internet in Gefahr! STOP

Kurz vor dem Beginn des neuen Jahres erscheinen die ersten Berichte über Veränderungen, die uns 2013 erwarten. Steigende Strompreise, der neue Rundfunkbeitrag, drei Cent mehr für eine Briefmarke und die üblichen Steuerneuerungen. Für die chine- sische Regierung sind solche Veränderungen wohl eine Kleinigkeit. Sie beschäftigt sich mit etwas viel Größerem.
Etwas Elementarerem.
In China strengt man sich an, die menschlichen Rechte im Internet zu beschränken. Ein MUST HAVE in einer Volksrepublik. Grenzen sind wichtig – besonders im bevöl- kerungsdichtesten Land unserer Erde. Schließlich ist es kein Kinderspiel 1,3 Milliarden Menschen zu kontrollieren.
Pardon.
Zu führen.
Nein. Das ist irgendwie auch nicht der richtige Ausdruck dafür.
Sagen wir einfach, zu beschützen.
So formuliert es gern die chinesische Regierung.
Der Schutz seiner Bürger und der des Landes ist das stärkste Argument für die erneute Beschneidung der Internet-Freiheit und so ist das Internet in Gefahr. Die Anonymität für chinesischen User im World Wide Web wird abgeschafft. Das betrifft momentan 500 Millionen Menschen. In Zukunft werden sie dazu verpflichtet, bei dem Anlegen eines Profils auf einer Internetseite, ihren tatsächlich rechtlich geltenden Namen anzugeben.
Virtuelle Ausweisung. Wow!
Das alles – so ein Sprecher des Nationalen Volkskongresses – sei die einzig richtige Reaktion auf die zuletzt immer häufiger auftretenden Verleumdungen im Internet und der Missbrauch virtueller Daten.
Chinas Regierung stellt die der Meinungsfreiheit dienliche Anonymität im Internet hinter die Sicherung öffentlicher Interessen?
Sind das nicht vor allem politische Interessen?
Natürlich können die Nutzer nach der Registrierung für Ihre Aktivitäten im Netz weiterhin ein Pseudonym verwenden, aber Kurznachrichten, wie die sozialer Netzwerke, könnten nun seitens der Regierung einem greifbaren Verfasser zugeordnet werden.
Praktisch, oder?
Das perfekte neue Gimmick in Sachen Internetzensur.
Da hat China bereits so einiges im Angebot: Die extragroße Firewall, die ausschließlich bewilligtes Gedankengut durchlässt, das Verbot von Facebook und Twitter, die viel zu westlich sind und Filter, die auf bestimmte Schlagworte im Internet chinaverordnet reagieren und – natürlich – schützen. Somit dürfte China in Sachen Internetsicherheit Spitzenreiter sein.
Doch wer will dieses unfreie Maß an Sicherheit?
Wünschen wir uns nicht diesen einen Platz, wo jede und jeder seine Gedanken fern jeder Zensur, fern jeder Angst, offenbaren kann? Die unendlichen Weiten des Webspace bieten diese Möglichkeit. Eine außergewöhnlich seltene Freiheit. Mehr noch. Sie gestatten einen kritischen Austausch in einem internationalen Miteinander. Natürlich müssen auch hier menschliche Werte und Rechte Bestand haben, ja sogar geschützt sein, aber auf eine freie Weise, so dass jenes gewisse Maß an Internet-Autonomie unangetastet bleibt.
Also: Hände weg vom Internet!
Ein Aufruf, der sich bereits Anfang Dezember nach Dubai richtete.

ITU LOGO NEUDort fand die WCIT statt. WCIT steht für WORLD CONFERENCE ON INTERNATIONAL TELECOMMU- NICATION (weltweite Konferenz für internationale Fern- meldedienste). Sie wird von der INTERNATIONALEN FERNMELDEUNION (ITU) ausgerichtet. Diese Sonder- organisation der vereinten Nationen beschäftigt sich mit allen Aspekten weltweiter Telekommunikation. Die WCIT 2012 empfing 1600 Abgeordnete aus 151 Mitgliederstaaten.

© International Telecommunication Union
© International Telecommunication Union

Punkt 1 der Tagesordnung war die Verabschiedung einer überarbeiteten Vollzugs- ordnung für die internationalen Fernmeldedienste (International Telecommunication Regulations), kurz ITR. Dabei geht es um die Regulierung der weltweiten Telekom- munikation. Da die bisherige ITR-Fassung von 1988 stammte, war es an der Zeit, sie dringend den aktuellen technischen Standards anzupassen. Westliche Länder wehrten sich gegen die neu verfasste ITR, da sie uneindeutige Passagen in Bezug auf das Internet und einer damit verbundenen Regulierung enthält.

 

Ein heikles Thema, da die ITR ein völkerrechtlich bindender Vertrag ist und die Beschneidung des Internets vor allem von westlichen Ländern abgelehnt wird. 89 Mitgliederstaaten haben dennoch das aktuelle Regulierungswerk unterschrieben. Deutschland nahm den Stift nicht in die Hand, da die zuvor erwähnten Formulierungen allen Staaten gleiche Rechte für die Regulierung und Zensur des Internets ermöglichen. Eine weise Entscheidung, denn in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in China, ist eine nochmalige erneute Über- arbeitung der ITRs dringend nötig! Eindeutige Formulierungen müssen her, die auch weniger demokratischen Länder verklickert, das die Freiheit des Internets unantastbar sein muss!

Internet in Gefahr?

TODESSTERN

+++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++

08. Februar 2013

Jetzt wird’s aber echt aberwitzig. Weil die amerikanische Regierung das Vorhaben, Amerika brauche einen Todesstern, nicht ernst genommen hat, versuchen nun die Initiatoren den Bau selbst zu finanzieren. CROWDFUNDING heißt das Schlüsselwort. Open Source Death Star heißt das Projekt auf KICKSTARTER. Es darf fleißig gespendet werden. 207 186 PFUND sind aktuell gesammelt worden. Das Ziel sind 20 000 000 PFUND in nun noch 51 Tagen. Das Geld soll der weiteren Planung dienen. Kaum zu glauben, wenn Sie das Ziel erreichen. Es scheint so, als meinen es die Initatoren ernst. Sehr ernst.

KICKSTARTER TODESSTERN-CROWDFUNDING

STAR WARS BLOG

+++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++

15. Januar 2013

Todesstern by SLMS.deÜber 30000 Menschen fordern den Bau eines Todessterns. Das klingt wie eine Zeile aus einem der STAR WARS Drehbücher, ist aber Realität. Das fordern selbsternannte Zukunftsdenker in einer Online-Petition, die seit dem 14. Dezember 2012 der amerikanischen Regierung vorliegt. Per Gesetz ist diese dazu verpflichtet, sich zu äußern. Die Todesstern-Forderer ersehnen seit jenem Tag eine Antwort aus dem Weißen Haus.
Hier kommt sie: Yes, we can’t!

Nein???
Was für eine Überraschung!
Jetzt mal im Ernst!
Als Gründe gegen das kühne Vorhaben sprechen das Budget in Billiardenhöhe und der wohl offensichtlich zweifelhafte Nutzen. Die Amerikanische Regierung lehnt nun mal ein mögliches Zerstören fremder Planeten ab.
Moment!
War denn davon die Rede?
Es ging doch um den Schutz der Erde vor.. na ja, der Erde, oder etwa nicht?
Egal.
Die offizielle Stellungnahme kommt auf jeden Fall von einem Mann, der sich in Sachen Weltraum auskennen muss: Paul Shawcross. Er überwacht das Budget für Wissenschaft- und Raumfahrt im US-Präsidialamt. Er weist die Todesstern-Befürworter darauf hin, dass wir doch bereits eine Raumstation da oben haben! Die ISS, so groß wie ein Fußballfeld (109m x 97,9m x 27,5m). Mit einer Masse von etwas über 450 Tonnen schwebt die ISS 400 Kilometer über der Erde. Die bereits 1998 erbaute, internationale Station ist bemannt und hat es sich zwar nicht zum Ziel gemacht, die Weiten des Alls zu erkunden, aber zu erforschen, wie sich ein Leben im All für uns Menschen auswirkt.
Na bitte!
DIE MACHT IST MIT UNS!

 

Verteidigung aus dem Weltall

Mehr als 30 000 Amerikaner fordern den Bau eines Todessterns nach dem Vorbild von STAR WARS. Darunter versteht man eine hunderte kilometergroße Raumstation, die zu militärischen Zwecken genutzt wird und natürlich in der Lage ist, ganze Planeten zu zerstören.
In GEORGE LUCAS Science-Fiction-Epos STAR WARS feierte der Todesstern keinen besonders großen Triumpf. Der Prototyp wurde bereits im ersten Film KRIEG DER STERNE, der 1977 in die Kinos kam, zerstört. Ok, damals ahnte wir natürlich noch nicht, dass dies der Anfang vom Ende der STAR WARS-Geschichte sei, die Episode IV sozusagen, aber das spielt keine Rolle, denn auch der zweite Todesstern hielt nur bis zum damals dritten Teil, heute Episode VI.
Die kugelförmige Raumstation aus Metall und Waffen war von Anfang an dem Unter- gang geweiht.
Kein Wunder.
Der Name ist Programm.
Aber: Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Vielleicht läuft es besser, wenn aus Fantasie Realität wird.
Ob wir die Ressourcen und die Macht dazu haben?
Egal!
Angefangen hat alles – wie kann es anders sein – mit ein paar STAR WARS-Fans. Sie richteten sich mit ihrem Begehren nach einem amerikanischen Todesstern in einer öffentlichen Petition an die amerikanische Regierung. Innerhalb eines Monates stimmten 25 000 Amerikaner für den Todesstern. Eine magische Grenze, denn per Gesetz muss die amerikanische Regierung bei einem Mindest-Voting von 25 000 Stimmen eine Stellungnahme zu dem Gesuche abgeben.
Die Antwort dazu dürfte so beeindruckend klingen, wie der Satz aus DAS IMPERIUM SCHLÄG ZURÜCK, als Darth Vader haucht: „LUKE, ICH BIN DEIN VATER!“

                                       Star_Wars_Logo

In der Petition wird für den Bau der Raumstation das Jahr 2016 vorgeschlagen. Die dringliche Notwendigkeit einer solchen Verteidigungsanlage versteht sich für die Amerikaner natürlich von selbst. Entscheidend ist doch wohl eher die Masse an Arbeitsplätzen, die für den Bau des Todessterns geschaffen werden würden. Zwar können Astronauten bisher nur eine angebliche Landung auf dem Mond und ein paar dort hinterlassene Fußabtritte vorweisen, aber die amerikanische Regierung soll sich jetzt doch bitteschön endlich mal Gedanken über Arbeitsplätze in den Weiten des Kosmoses machen.
Und die Kosten?
In diversen Gazetten liest man von Studenten, die das Budegt mal grob ausgerechnet haben sollen. Eine Zahl mit so viel Stellen, dass man Sie gar nicht erst aufschreiben möchte.
Und das Material?
Für einen Durchmesser, der dem des STAR WARS Todesstern entspricht, also circa 160 Kilometer, bräuchte man bis zu 2 Billiarden Tonnen Stahl. Dann bleibt aber immer noch die Frage offen, ob er auch die richtige Wahl wäre. Uns fehlen Langzeit-Erfahrungen, wie sich Stahl in solch einer Masse auf Dauer dort oben, über der Erde schwebend, verhält.
Und die Bauzeit?
Im Moment werden jährlich an die 1,3 Milliarden Tonnen Stahl produziert. Das bedeutet der Bau würde sich weit über 800 000 Jahre hinziehen. Da reicht wohl ein Bauherr nicht aus.
Das alles sieht nicht nach einem gut durchdachten Plan aus.
Vielleicht ist das aber auch nur ein PR-Gag?
Steckt der STAR WARS Altmeister George Lucas dahinter?
Bis vor wenigen Wochen noch suchte er nach einem Drehbuch-Autoren für seine Episode VII. Anfang November 2012 gab LUCASFILM bekannt, dass MICHAEL ARNDT, der Autor von LITTLE MISS SUNSHINE, die Geschichte der Jedi-Ritter weiterspinnen würde. Wenig Spektakel. Die Nachricht versickerte im November-Tratsch.
Diese Petition allerdings bringt einiges an gewünschter Aufmerksamkeit.
Tarnten sich George Lucas und Michael Arndt als John D.?
Das ist der Name des mysteriösen Verfassers der Online-Petition auf WE THE PEOPLE.
Wir sind gespannt, wie es ausgeht.
Was wird die amerikanische Regierung dazu sagen?
Eine Entscheidung steht noch in den Sternen.
Ganz zu schweigen von dem Bau einer überdimensionalen Raumstation à la STAR WARS.

 

ALJAZEERA

DIE VERLORENE INSEL ARABISCHER MEINUNGSFREIHEIT

Staatsfernsehen.
So wird das TV-Flimmern genannt, welches seitens der Regierung eines Landes überwacht und nichts zuletzt kontrolliert wird. Somit dient es nicht der Unterhaltung, sondern der Propaganda. Bis 1996 informierte das Staatsfernsehen in der arabischen Welt über aktuelle Zeitgeschehen. Doch dann tauchte im Ozean der einseitigen Nachrichten ALJAZEERA auf.
Ein arabischer TV-Sender, der ernst genommen werden wollte.
Eine Insel für freie Informationen, Diskussionen und Meinungen.
Sein Gründer, der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa Al Than, beeindruckte westlichen Medien mit seiner Idee einer Berichterstattung ohne Zensur.
Damals, eine Einzigartigkeit.
Eine Sensation.
Das alles ohne staatlichen Einfluss.
Bis jetzt.

                                                                 

Vor ein paar Tagen zündeten Demonstranten ein Büro des arabischen TV-Senders in der Nähe des Tahrir-Platzes in Kairo an. Ein Protest gegen den neuen Machtinhaber, aber auch ein Protest gegen ALJAZEERA. Sein Ruf als unabhängige, unparteiische Instanz bröckelt wie die Fassade des Live-Studios am Tahrir-Platz. Immer öfter werden Vorwürfe gegen seinen Gründer laut. So tuschelt man auf den Straßen, der Sender vertrete die politische Meinung des Emir von Katar und sei nicht mehr wahrhaft objektiv. Kritische Beobachter vermuten schon lange eine Instrumentalisierung des arabischen Medien- sterns ALJAZEERA.

                                                                 

Seit seiner Erstausstrahlung am 01. November 1996 entwickelte sich der arabische TV-Sender immer vorwärts. Mittlerweile sendet er aus 65 Ländern und erreicht 200 Millionen Zuschauer. Doch die Zahl seiner Journalisten sinkt. Dabei sind sie das eigentliche Leuchtfeuer, denn internationaler könnten Reporter nicht sein. Aus allen Ecken der Welt strömen Journalisten zu ALJAZEERA, interviewen kritische Stimmen und berichten hautnah am Geschehen.
Damals und heute.
Zu jeder Zeit.
Eine beeindruckende Leistung.
Während des Arabischen Frühlings zum Beispiel berichtete ALJAZEERA 24 Stunden live. Unsere Medien konnten da natürlich nicht mithalten. Inzwischen gehört der arabische, immer gut informierte TV-Sender zur anerkannten Presse. Gern greifen wir auf die von Ihnen gelieferte Berichterstattung zurück. So war ALJAZEERA auch die erste Quelle, als es um Berichte ging, die über die Unruhen in Tunesien oder den blutigen Versuch, die Proteste in Syrien niederzuschlagen, informierten. ALJAZEERA-Journalisten blieben und bleiben vor Ort, auch wenn es gefährlich oder brenzlig wird. Nicht allzu selten werden sie gejagt, lassen und ließen sich jedoch nie so leicht abschrecken.
Bis heute.

                                                                  

Nach nun mehr als 16 Jahren beklagen immer mehr Reporter, dass ihre journalistischen Grundsätze nicht mehr geachtet werden und der Gründer von ALJAZEERA in die Auswahl der Interview-Gäste und der Programmgestaltung eingreife. Im April 2012 tauchte in der britischen Tageszeitung THE GUARDIAN ein Artikel des libanesischen Journalisten Ali Hashem auf. Im März hatte er seinen vorherigen Arbeitgeber, ALJAZEERA, verlassen. In seinem Artikel für den GUARDIAN prangerte er eine scheinbar selektive Berichterstattung aus Syrien an. Angeblich hätte der arabische TV-Sender sich geweigert, seinen doch eher kritischen Bericht über bewaffnete syrische Revolutionäre an der Grenze zum Libanon zu senden. Als Grund für diese Entscheidung sieht Ali Haschem die politische Stellung des Emir von Katar. Scheinbar stehe dieser auf der Seite der syrischen Rebellen und somit auch sein Lebenswerk ALJAZEERA.

                                                                   

Die Insel der arabischen Nachrichtenfreiheit hat wohl seine Unabhängigkeit von der restlichen arabischen Meinungswelt endgültig eingebüsst. Es ist zwar nicht verwerflich, öffentlich Stellung zu beziehen, aber, andere Meinungen auszusperren, um so seiner politischen Haltung Feuerschutz zu bieten. Unverständlich, warum gerade der Emir von Katar zu solch einem Machtmissbrauch greift. 1996 war er es schließlich, der einer unabhängigen Berichterstattung über die Ereignisse in der arabischen Welt Raum und Kraft verlieh, indem er 17 entlassene BBC-Mitarbeiter, die zuvor bei dem arabischen Gemeinschaftssender der BBC und dem saudischen Medienkonzern ORBIT gearbeitet hatten, einstellte und einen neuen unabhängigen TV-Sender gründete. ALJAZEERA lehnte sich gegen die Schließung des BBC-Gemeinschaftssenders durch die saudische Regierung auf. Damals bezog Scheich Hamad bin Khalifa Al Than eine freiheitliche Stellung. Damals hatte er den Mut und die Weltoffenheit, jeder kritischen Meinung fortan ein Zuhause zu geben: ALJAZEERA, die Insel.

MEHR INFORMATIONEN:

HOMEPAGE ALJAZEERA ENGLISH

HOMEPAGE ALJAZEERA

GEZ NOCH?

GEZ NOCH ODER GEZ IRGENDWANN BESSER?

Ab dem 1. Januar 2013 heißt es für jeden einzelnen Deutschen:
Eine Wohnung – ein Beitrag!
Wofür?
Gute Unterhaltung.
Aus dem Radio, Fernsehen oder Computer.
Das Beste?
2013 spielt es keine Rolle mehr, wie viele technische Unterhaltungsgeräte sich in Ihrem Haushalt, Betrieb oder Unternehmen befinden oder ob überhaupt.
Und auch sonst spielt in Sachen Rundfunkgebühren nichts mehr eine Rolle.
Ob wir wollen oder nicht, ab dem 01. Januar sind monatlich 17,98 EURO fällig.
Ein neuer Rundfunkbeitragsstaatsvertrag verpflichtet uns zu dieser Gebühr und appelliert an unser Verständnis. Schließlich sind die Öffentlich-Rechtlichen im Gegensatz zu den privaten Fernsehsendern verfassungsgerichtlich mit einem Grundversorgungsauftrag betraut. ARD, ZDF (Arte, 3Sat, KIKA, Phoenix) und das Deutschlandradio sind verpflichten, Kunst, Kultur, Geschichte, Soziales, Politik, Information und Wissen in unsere Wohnzimmer zu liefern. Um ein solches für uns unterhaltsames Programm gestalten zu können – und wir alle sehen tagtäglich, wie schwer dies zu sein scheint – werden Gelder benötigt.
Genau da kommen wir ins Spiel.
Schließlich geht es um eine Dienstleistung, die uns erbracht wird, oder?

Seit 1923 zahlen wir Rundfunkgebühren, denn seit damals ist in Deutschland eine regelmäßige Rundfunkübertragung möglich, wenn zunächst nur mittels Radio. 1924 sind es circa 500 000 Deutsche, die sich bei der Post angemeldet haben und für eine Stunde Radio pro Tag jährlich 350 Milliarden Papiermark bezahlen. Diese immense Summe liegt natürlich der Superinflation zugrunde, die seit 1914 aufgrund der Kriegsfinanzierung das Geld stetig entwertet. In Berlin kostet ein Liter Vollmilch circa 280 Milliarden Mark, ein Kilo Kartoffeln 80 Milliarden Mark, eine Theaterkarte eine Milliarde Mark. Radio kann und will sich nicht jeder leisten. Das Fernsehen erobert unsere Wohnzimmer erst viele Jahre später, in den 30igern.
Heute sind es – laut GEZ – tatsächlich beinah 90 Prozent aller Deutschen, die ihre Rundfunkgebühr brav zahlen.
Komisch.
Hört man doch immer wieder von den vielen schwarzen Schafen?

2013 wird sich wohl für die meisten Rundfunkgebühren-Zahler nicht besonders viel ändern. Es sind Betriebe und Unternehmen, die an der neuen Einführung zu knabbern haben. Die GEZ verschickt bereits fleißig ihre Fragebögen und schon sehen die ersten Unternehmer erheblichen Mehrkosten auf sich zurollen.
Denn:
Die Höhe des Beitrags richtet sich künftig nach der Zahl der Betriebsstätten, der Beschäftigten und der Firmenfahrzeuge. Es geht also mit Nichten überhaupt nicht mehr um die Geräte, die das Ergebnis des Grundversorgungsauftrages der Öffentlich-Rechtlichen an uns übermitteln.
Radio, Fernseher und Computer sind nur Geräte. Ein Stück Technik.
Es geht darum, dass alle bezahlen.
Oder?
Ein simples Rechenbeispiel der Süddeutschen Zeitung zeigt auf, was das in Zukunft bereits im Kleinen bedeuten kann.
Gehören zu einem Betrieb zwei Autoradios, werden derzeit 35,94 EURO pro Quartal geleistet. In Zukunft zahlt jener Betrieb einen Pauschalbetrag für die Betriebsstätte und die Mitarbeiter von 125,85 EURO.
Mit oder ohne Radios.
Wie sieht das wohl für Großunternehmen aus?

Solche Rechenbeispiele tragen natürlich nicht unbedingt für die gewünschte Verbesserung des Images der GEZ oder der Rundfunkgebühr bei. Dabei soll doch alles einfacher und fairer werden?
Für wen eigentlich?
Na für Sie!
Und Sie!
Wenn Sie wollen, für uns alle!
Auf jeden Fall für die Öffentlich-Rechtlichen.
Endlich eine Gebühr mit gutem Gewissen.
Ohne Gerüchte und Mythen.
Was haben wir da nicht alles zu hören und zu sehen bekommen!
Peilwagen, die TV-Geräte von Schwarzsehern orten.
Adressankäufe von Adresshändlern.
Gebührenfahnder mit fiesen Tricks.
Drohungen – in Briefform oder Werbeform, wie dieser:

Sie lachen darüber?
Ja, wir auch!
Doch wenn wir an Januar und unserer unumstößlichen Pflicht von 17,98 EURO denken, vergeht uns das Lachen. Seit dem Beschluss des neuen Rundfunkbeitrags- staatsvertrages, welcher am 16. Dezember 2011 abschließend ratifiziert wurde, stöhnen wir alle gleichsam laut auf.
Verstößt er nicht an vielen Stellen gegen unser Grundgesetz?
Was wird aus unserem Recht, frei zu entscheiden?
Mitzuentscheiden?
Wieviele Gebühren muss ein Deutscher im Durchschnitt erdulden?
Wann kommt die nächste Inflation und verwandelt Unterhaltung aus Radio und TV erneut in eine Luxus-Dienstleistung?
Und was sagt die Presse dazu?
Jede Menge. Wie immer.
Seit einiger Zeit flattern die kritischen Artikel nur so durch die Gazetten.
Während diese laut posaunen und Gegenstimmung machen, äußern die Initiatoren und Verfechter des neuen Beitrages Kritik an jener Berichterstattung.
Ausgerechnet die bedrohten Printmedien äußern sich so zweifelhaft kritisch. Der Verdacht einer nahezu idealen Chance auf eine Kampagne gegen das Fernsehen steht im Raum.
Das Fernsehen, dass allen Printmedien seit Jahren ein Dorn im Auge ist.
Diese Meinung ist den Beitragsbefürwortern nicht objektiv genug.
Unsere zählt nicht.
GEZ NOCH?
Nach Meinung der Politik und der öffentlich-rechtlichen Sender ist der neue Rundfunkbeitrag nötig, einfach und viel fairer verteilt.
Wir sagen: Machen Sie sich am besten selbst ein Bild!
Hören Sie auf niemanden als auf sich selbst!
Das A und O sind Informationen!
Nehmen Sie nicht einfach die Änderung hin!
Wir dürfen nicht bei dem Unterhaltungsprogramm unserer Fernsehsender mitreden, warum dann nicht die Preisgestaltung des Rundfunkbeitrages mitbestimmen?

Wir empfehlen eine Seite, auf der sich das Empören über die Vertragsdetails Luft macht,

GEZ ABSCHAFFEN?

Infos zum neuen Rundfunkbeitrag finden Sie hier

DER NEUE RUNDFUNKBEITRAG

und bis Januar 2013 können Sie die GEZ auf ihrer derzeitigen Seite besuchen!

DIE GEZ

>